Hochtour Tètè Blanche – Tètè Valpeline  12. bis 14. August

Wenn 8 acp Engel mit der Hochtouren Ausrüstung ins  Wallis reisen, scheint 3 Tage die Sonne.

 

1. Tag: Arolla - Bertolhütte

Das kleine französischsprachige Dörfchen Arolla kannten wir von 2011 her. Hier war Schluss der damaligen Hochtour. Von Sion ist Arolla in 80 Minuten mit dem Bus zu erreichen und liegt zuhinterst im Val d`Hérens auf 1998m.

Der Weg begann sanft entlang der Borgne, der vom Arollagletscher gespeist wird. Der grosse Teil des Wassers wird in den Lac de Dix geleitet zur Stromgewinnung. Es waren noch viele Blumen zu bewundern. Je höher wir aufstiegen wurde auch die Landschaft karger, nach dem Plan de Bertol war dann der Untergrund nur noch mineralischer Natur. Das letzte Teilstück war dann sehr steil und noch mit Schnee bedeckt. Die Bertolhütte ist an einem speziellen Ort gebaut worden, sie klebt wie ein Adlerhorst auf einem Felsen auf 3311m. Die Hütte ist nur über fast senkrechte Leitern zu erreichen. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Eine geniale Rundsicht konnten wir von hier oben geniessen. Einen grossen Teil der Aufstiegsspur vom nächsten Morgen konnten wir noch einsehen. Aufstieg: 1300m. Der Sonnenuntergang war fantastisch, und in der Nacht konnten die Nachtschwärmer noch ein paar Sternschnuppen sehen. Ob die Wünsche wohl in Erfüllung gehen?

 

2. Tag : Tètè Blanche  – Col de Bertol – Tètè Valpenline - Stokji – Schönbiellhütte

Tagwache 5:10, Morgenessen, Abmarsch 6.00 bei bestem und warmem Wetter. Zuerst mussten wir wieder die Leitern runtersteigen. In zwei Vierer-Seilschaften marschierten wir los. Auf dem Spaltenarmen und wenig steilen Glacier du Mont Mine erreichten wir nach knapp 3 Stunden mit der Tètè Blanche unseren ersten Gipfel auf 3724m. Ein atemberaubendes Panorama eröffnete sich. Von den 82 4000er der Alpen konnten wir über 30 bestaunen. Frisch gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg. Leicht absteigend erreichten wir den Col de la Tètè Blanche. Jetzt wurde es wieder ernst, die Spur im Schnee führte uns immer höher. Das Tempo wurde nun doch etwas langsamer. Auf immer noch hartem Schnee erreichten wir schlussendlich das Dach der diesjährigen acp Saison, den Tètè de Valpeline auf 3802m, ein Grenzgipfel zu Italien. Wir bewunderten Bergsteiger an der gegenüberliegenden Dent d`Hérens beim Abstieg über eine sehr steile Firnflanke, da musste jeder Schritt sitzen…… Nach kurzer Rast bei doch zügig kaltem Wind begannen wir den Abstieg in Richtung Stockjigletscher. Bis auf eine grosse Querspalte die eigentlich nur noch eine einzige begehbare Brücke hatte, traten keine Schwierigkeiten auf. Auf ca. 3050m erreichten wir wieder sicheres Land und konnten uns auf dem Stockji den Seilen, Gstältli und Steigeisen entledigen. Auf Wegspuren stiegen wir steil hinunter auf die Moräne des Tiefenmattgletschers. Um auf den Schuttbedeckten Zmuttgletscher zu kommen, musste noch ein Fixseil eingehängt werden. So konnten wir gesichert über die abgeschliffenen Felsen absteigen. Das letzte Stück war recht mühsam, auch weil wir doch schon lange unterwegs waren und der Durst wurde immer grösser. Der letzte Aufstieg zur Hütte, 2694m, war gut mit Fixseilen abgesichert, so dass wir nach 8 Std. Marschzeit mit einem Bier auf die fantastische Tour anstossen konnten. Aufstieg 900m Abstieg 1500m, Distanz 15km. Am gegenüberliegenden Matterhorn waren immer noch Alpinisten mit dem Abstieg beschäftigt. Nach einem währschaften Znacht und anregenden Diskussionen war dann Bettruhe angesagt.

 

3. Tag: 2 Gruppen

Nach den zwei anstrengenden aber abwechslungsreichen Tagen wollten nicht mehr Alle auf das Schönbielhorn klettern. Die Schönbielhörnler mussten zuerst zum oberen Blausatz auf 3209m aufsteigen, wo das Gstälti montiert wurde. Am kurzen Seil kletterten wir meistens auf der Gratkante dem Schönbielhorn entgegen, wo wir auf 3472m wiederum ein prächtiges Panorama geniessen konnten. Auf der Aufstiegsspur gings wieder zurück zur Hütte und via Zmutt zum Bahnhof Zermatt. Die 2. Gruppe stieg von der Hütte direkt ab zu den Sammelbecken der Wasserfassungen, auch dieses Wasser wird durch Kilometerlange Stollen in den Lac de Dix geleitet.

Dann wurde der Weg steiler, über Arben, Distelgufer, Höhbalmen, erreichten sie das Berghotel Trift, wo sie sich Zeit für eine Zwischenverpflegung nahmen wie im weiter unter liegenden Edelweiss. Sie schwärmten von einer wunderschönen Panorama Wanderung. 1. Gruppe: Aufstieg 800m, Abstieg 1900m, Distanz 15 km, 2. Gruppe: Aufstieg 500m Abstieg 1550m, Distanz 13km.

Gemeinsam fuhren wir zurück in die „Üsserschwiiz“. Bei diesem sicheren Wetter und einer aufgestellten Truppe war es ein anstrengendes Vergnügen. Danke Ruth, Sonia, Christina, Oskar, Jürg, Roger, Thomas, ich hoffe ihr seid im nächsten Jahr auch wieder dabei.

 

Alpenclub Pfungen                            René Meier