Bergwanderung zu den Jöriseen Samstag 27. August und Sonntag 28. August

Was im letzten Jahr nicht gelang, wird in diesen zwei Tagen zu einem Volltreffer.

Die Wanderung zu den Jöriseen.
Von der Haltestelle Wägerhus an der Flüelapassstrasse starten wir den Aufstieg zur Jöriflüelafurgga. Der Pfad führt durch mit grossen und kleinen Felsbrocken durchsetze Weiden, fünfhundert Höhenmeter aufwärts. Bei traumhaftem Wetter, wolkenlosem, stahlblauem Himmel steigen wir in lockerem Tempo zum höchsten Punkt unserer Wanderung bei 2725 Meter. Dabei können wir in Ruhe die Besonderheit dieser Landschaft in uns aufnehmen. Schon weit unter uns windet sich die Flüelapassstrasse Richtung Hospiz. Imposant steht im dahinter das Flüelaschwarzhorn und das Flüelawisshorn rechts von uns zeigt sich bald auch in voller Grösse. Und dann sehen wir sie, diese malerischen Seen mit ihren leuchtende Farben. Der eine ist türkisblau, leicht milchig, der andere grünlich und im Hintergrund schimmert ein dritter dunkelblau. Eingebettet in die herrliche Berglandschaft liegen sie zu unseren Füssen. Ein gewaltiger Anblick.

Wir kramen ein wenig in unserer Allgemeinbildung um vielleicht ein Hauch von Erklärung für die unterschiedliche Färbung der Seen zu finden. Einen wesentlichen Anteil an der Farbe eines Bergsees scheint die Lichtstreuung und -reflexion zu haben. Im weiteren führen spezielle Mineralien, von denen sich Stoffe im Wasser lösen zur smaragdgrünen bis türkisblauen Färbung des Sees. Es ist einfach grossartig, solche Phänomene total direkt betrachten zu können.

Doch nun lockt das Wasser. Ein Bad wäre nicht schlecht, wir können es ja mal versuchen. So steigen wir an der nördlichen Bergflanke entlang über eine gut mit Ketten gesicherte Steilstufe hinunter und machen es uns am Ufer des „Türkis-Sees“ gemütlich. Unter Applaus springen einige kopfüber ins Nass. Die Wassertemperatur lässt, wie nicht anders zu erwarten, kein langes Bad zu. Die mutigen Schwimmer kommen schnell wieder ans warme Ufer zurück.

Nach dieser Pause gönnen wir uns gutgelaunt den kurzen Abstecher zum Jöriflesspass. Wir passieren nun den dunkelblauen See der geschmückt ist mit Lichtpunkten die wie Diamanten leuchten. Landschaftlich begeistern nicht nur die einmaligen Seen, sondern auch die umliegenden Gipfel. Für den Abstieg ins Jörital folgen wir dem Weg auf der rechten Seite des Jöribaches. In vielen Kehren überwinden wir zwei Steilstufen, wandern durch die schöne Ebene Frömdvereina und erreichen das Berghaus Vereina 1943 m.ü.M. Das Nachtessen steht schon beinahe auf dem Tisch.

Der Sonntag begann mit einem wolkenverhangenen Himmel und schönen Nebelschwaden an den Gipfeln, die schon bald strahlend blauem Himmel Platz machten. Während der ersten Stunde verläuft der Weg fast flach durch das einsame, liebliche Süsertal. Still ist es hier und die kantigen Felsen der Süser- Unghür- und Pattenhörner bieten einen prachtvollen Anblick. Gämsen werden gesichtet und jemand sieht sogar ein Murmeltier von immenser Grösse! Bei P. 2365 folgen wir direkt dem Bach entlang über die kurze, heftige Steilstufe und erreichen bald den Flesspass.
Ein Teil der Gruppe erweitert spontan die Tour mit einem lohnenden Abstecher zum Vereinapass. Der Rest geniesst die Pause am namenlosen Bergsee von denen auch hier mehrere lieblich in die Berglandschaft eingebettet liegen. Idyllisch umgeben von Wollgrasfelder liegen sie da und bieten einen magischen Anblick. Frösche vergnügen sich im glasklaren Wasser. Mit Phantasie und Können bauen Christina und Peter originelle Steinmannli, richtige Kunstwerke.

Nach diesem gemütlichen Stopp geht es gemeinsam auf dem guten Wanderweg durch das Val Torta. Grüne Hänge ziehen sich weit hinauf zu Rosställispitz, Muttelhorn, Piz Fless, Piz Valtorta, die sich dank Sonne und Wolken in schönem Licht und Schattenspiel zeigen. Im Talboden, der als Rinderweide genutzt wird, begleitet uns die lustig gurgelnde Aua da Fless auf der gesamten Strecke. Wir erreichen die Alp Fless Dadaint von wo wir hinauf zu unserem gestrigen Abstecher, dem Jöriflesspass schauen können. Urs verabschiedet sich, er nimmt den Weg zurück zu den Jöriseen nach Davos. Nun noch eine kreative Schuhsohlenrettungsaktion und weiter geht es abwärts. Unser Weg führt durch das vegetationsreichere Val da Fless, immer entlang des schäumenden Bachs. Die Lerchen stehen noch in vollem Grün, Silberdisteln lachen gegen die Sonne und der Blick öffnet sich Richtung Unterengadin. Inzwischen ist es wieder richtig heiss geworden. Den Abschluss bildet ein von Oskar spontan organisierter Bier-Halt in der Alphütte Fless Dadora.

Pünktlich fährt das Postauto in Röven am Flüelapass vor und wir beschliessen die fröhlichen Wandertage mit einer reibungslosen Heimfahrt durch den Vereinatunnel.

Danke, es war schön mit euch

Tourenleiterin Ruth