Vollmondwanderung 14. Dezember 2016

Der schöne Tag liess hoffen, dass es dieses Jahr mit dem Vollmond klappen könnte. Leider kroch gegen Abend wieder dichter Nebel über das Land, mit Vollmond rechnete deshalb wohl kaum jemand. Trotzdem fanden sich 32 gut „eingepackte“ Wanderinnen und Wanderer um 18.00 Uhr vor der Traube in Dättlikon ein. Organisiert wurde die diesjährige Vollmondwanderung von René und Burgi Meier. Von Burgi war allerdings nichts zu sehen. Nach der Begrüssung und einer kurzen Vorstellung der Route marschierten wir los. In einem grossen Bogen wanderten wir von Dättlikon zwischen Obergrüt und Chalchhof, immer oberhalb der Töss, Richtung Freienstein. Der Nebel begleitete uns durch Wald und offenes Gelände zum Riberg. Dann plötzlich, völlig unerwartet, war er da: Der Vollmond! Was für eine Freude, zwar in leichten Nebel gehüllt, zeigte sich ein wunderbarer, perfekter Vollmond. Nur ein paar Meter weiter unten, auf der Strasse die von Dättlikon nach Freienstein führt, herrschte wieder dicker Nebel. Jetzt war Vorsicht angesagt, gab es doch etliche Autos die uns entgegenkamen. Gut funktionierende Taschenlampen machten die Autolenker frühzeitig auf die Wandergruppe aufmerksam. René führte uns weiter Richtung Irchel. Über Eich erreichten wir schliesslich das Weingut von Katrin und Ernst Müller, den Berghof, das Ziel der Wanderung.

Auf dem Berghof empfing uns eine unvermutete, tolle Überraschung: Jürg Suter am Alphorn! Niemand hatte das Verschwinden von Jürg bemerkt. Mit seinem schönen, berührenden Alphornkonzert und dem Gedicht machte er uns allen ein vorweihnachtliches Geschenk. Die tiefen, fast samtigen Klänge des Alphorns in der Stille, eine knisternde Finnenkerze die in der Dunkelheit hell leuchtete, dazu der Mond der sich ab und zu durch den Nebel kämpfte, ergaben eine geradezu mystische Stimmung. Mit prickelndem Dättliker Schaumwein vom Berghof stiessen wir auf die letzte Wanderung des Jahres 2016 an. Nach Musik und Literaturgenuss durften wir im Degustationsraum an wunderschön weihnachtlich gedeckten Tischen Platz nehmen. Warum Burgi nicht an der Wanderung teilnahm, war inzwischen klar: Sie hatte sich um unserer leibliches Wohl gekümmert. Und wie! Wahrscheinlich hatte sie die ganze Woche gekocht und gebacken. Nach einer köstlichen Kürbissuppe wurden wir mit verschiedenen feinen Salaten, heissem Schinken und den guten Weinen vom Berghof verwöhnt. Als dann das Dessert, eine himmlische Kafimousse und verschiedene Blechkuchen, serviert wurde, war klar: Wir waren im Schlaraffenland!

Gegen 22.00 Uhr verliessen wir den Berghof wieder. Gut die Hälfte der Teilnehmenden machte sich auf direktem Weg nach Hause. Für die anderen Wanderer ging es nochmals Richtung Irchel. Nach einer kurzen Steigung gelangten wir ins Gebiet Frohberg. Noch im Aufstieg verschwand der Nebel plötzlich wie von Zauberhand. Der Himmel war jetzt vollkommen klar und der Vollmond zeigte sich in seiner ganzen unglaublichen Schönheit. In silberhelles Licht getaucht der Wald und die für den Irchel typischen Lichtungen. Fast erwarteten wir Trolle und Elfen in dieser grandiosen Märchenlandschaft anzutreffen. Der Mond begleitete uns bis zur Mittleren Hueb. Über Wiesen stiegen wir ab zum Talguet. Inzwischen hatte sich der Mond wieder verabschiedet und dem Nebel Platz gemacht. Nach dem Talguet trennten sich die Wege der Wanderer nochmals. Die einen stiegen nach Pfungen ab, die andern zogen weiter Richtung Dättlikon.

Ein ganz herzliches Dankeschön an Burgi + René für diese perfekt organisierte Vollmondmärchenwanderung! Ebenfalls herzlichen Dank an Katrin + Ernst, dass sie uns ihren schönen Degustationsraum zur Verfügung gestellt haben.

Veronika Uiker