Bergwanderung Arni-See, Sunnig Grat und Leutschachtal

Wieder einmal startete eine Tour mit Konfusionen während der Anreise. Es begann bereits mit der Sitzplatzsuche im EC ab Zürich. Dass beim Umsteigen in Arth-Goldau weder die Tourenleiterin noch der reservierte Wagen gefunden wurde, gab erst einmal zu reden. Schliesslich fanden wir uns alle, was jede Menge humorvolle Sprüche auslöste! In Erstfeld angekommen, folgte die nächste Verwirrung. Vor dem bereits übervollen Bus warteten diverse Gruppen, die alle mitfahren wollten. Oh je, das kann ja heiter werden!
Der Chauffeur war zu bedauern, er versuchte vergeblich einen Beiwagen zu organisieren, meinte dann halt: „Alpenclübler, quetscht euch rein, ihr seid ja angemeldet.“ Wie Gurken im Glas eingepfercht, standen wir den andern auf Füssen und Rucksäcken, als die Fahrt mit halbstündiger Verspätung startete. Das Stimmungsbarometer blieb trotzdem ganz oben.
Bei der Talstation der Intischi-Arnisee-Luftseilbahn war, welch‘ ein Glück, die von einem Pessimisten vorausgesagte Warteschlange kein Thema. In der kleinen Kabine gondelten wir auf 1360 m bis zur Bergstation und zu Kaffee und Gipfeli.

Der Arnisee, welcher um etwa 1910 künstlich angelegt wurde, fügt sich erstaunlich gut in die Landschaft ein. Idyllisch wird die Lage beschrieben. Nach einigen Metern dem See entlang steigen wir beim grössten Ameisenhaufen in den steilen Weg im Bergwald. Ab und zu gibt es herrliche Ausblicke in die Berge, hinunter zum See und ins Leutschachtal. Die Sommerhitze lässt uns trotz schattigem Wald ziemlich schwitzen.
Bald werden die Steigungen moderat und der Wald lichtet sich. Wie kleine Gärten liegen die Wollgrasfelder zwischen niedrigen Gebüschen und blühende Alpenrosen geben rosa Farbtupfer hinein. Beim Riedboden ändert sich das Bild. Ein Moorgebiet mit Riedpflanzen, Heidelbeersträuchern und Seelein verzaubert die Landschaft.
Bei der Sunniggrathütte ist der Durst schon recht gross, so dass einige den Trinkvorrat auffüllen wollen. Christina gönnt sich eine angenehme Abkühlung im kalten Moorsee.
Nach weiteren 60 Höhenmetern stehen wir beim Gipfelkreuz auf dem Sunniggrat. Umgeben von der überwältigenden Aussicht auf alle Seiten bestaunen wir während der Mittagrast die gewaltigen Gipfel.
Nach kurzem ab und wieder auf erreichen wir das Langchälengrätli. Bei 2095 m haben wir den höchsten Punkt unserer heutigen Tour erreicht und es eröffnet sich der herrliche Blick ins Leutschachtal mit dem Krönten im Hintergrund.

Hier steigen wir - umgeben von prächtiger Alpenflora - steil, aber auf gutem Bergweg, ab. Einige nehmen den Weg in rasantem Tempo in Angriff, andere nützen die Zeit für genussvolles Absteigen und detaillierte Blumenfotos. Es lohnt sich, die Sommerflora steht in voller Blüte. Auf der Alp Furt kehren wir ein und geniessen bei den freundlichen Alpbewirtschaftern eine ausgiebige Pause.
Noch kurz die Füsse im kalten Bach erfrischen und locker machen wir uns wieder auf den Weg.
Die letzte Etappe führt uns in eine weitere Vegetationszone. Rechts dem schäumenden Leutschachbach entlang, wandern wir durch die bewirtschafteten Alpen im reizvollen Tal dem Arnisee zu. Bei der Alp Chäserli passieren wir den geometrischen Mittelpunkt des Kantons Uri. Ganz unspektakulär hängt die Tafel an einem mächtigen Felsbrocken, bewacht vom Uristier.
Wieder am Arnisee angekommen, tummeln sich bald die Abgehärteten unter uns im kalten Nass und die Durstigen geniessen einen Most im Alpbeizli, bis wir zurück ins Tal gondeln.

Mit einer „ereignislosen“ Heimfahrt an diesem Hitzetag beschliessen wir erfüllt von schönen Eindrücken den gelungenen Trip ins Urnerland.

Danke, es war sehr schön mit Euch.

Die Tourenleiterin: Ruth Mühle