Dreitageswanderung vom Freitag, 22.9. bis Sonntag, 24.09.2017

Burgi und René Meier sind die Leiter dieser drei Wandertage mit Ausgangsort Jugendherberge Scuol.

Freitag
Die Wetteraussichten sind gut, die Vorfreude gross. Unsere Gruppe wächst bis zur Ankunft in Scuol auf stattliche 19 Teilnehmer an.
Um die ca. 20-minütige Fahrt durch den Vereinatunnel etwas spannend zu gestalten, verteilt René vor der Einfahrt einen seiner bekannt kniffligen Fragebögen. Mit über 30 Fragen über Eisenbahntunnels, Berge, und weiteres mehr oder weniger nützliches Wissen über den Kanton GR, strapaziert er unsere Hirnzellen aufs Ärgste.

Nach Ankunft in Scuol wird kurz eingekehrt und unnötiger Ballast bei der nahegelegenen "Jugi" deponiert.
Anschliessend geht es runter zum Inn. Weil die Wanderstege durch die wildromantische Clemgia-Schlucht durch kürzliche Unwetter zerstört wurden, wandern wir auf der Alternativroute durch einen schönen Lerchenwald hinauf zum Lai Nair. An diesem idyllischen Seelein machen wir Mittagspause. Nun zaubert das Leiterpaar einen wahren "Apéro riche" aus seinen Rucksäcken: Wein, Früchtebrot, Käse, etc. etc. Herzlichen Dank!
Beim anschliessenden Wurst grillieren stellt sich die grosse Frage, ob Cervelats mit oder ohne Haut gebraten besser schmecken. Wie immer, wird auch über die Namen der umliegenden Berge gefachsimpelt. Der Piz Lischana weckt Erinnerungen an eine frühere ACP-Tour. Dann folgt noch die Auflösung der Rätselfragen und die Rangverkündung. Fazit: viel gelernt und verlorenes Wissen aufgefrischt.
Nach ausgiebiger Rast bei mildem Herbstwetter wandern wir weiter über Alpweiden nach Tarasp und dem Inn entlang zurück nach Scuol.
Wir sind sehr beeindruckt von der Jugendherberge. Unser "Bubenzimmer" gleicht einer Junior-Suite. Der einzige Unterschied zum Hotel besteht im Anziehen des Bettes, was verwöhnten Männern einiges abverlangt. Auch das Nachtessen und die Freundlichkeit des Personals sind hervorragend.

Samstag
Heute haben wir die Wahl zwischen gemütlich und sportlich.
Die meisten wählen die gemütliche Variante mit Burgi im und um das Val Sinestra.

Hier der Bericht dieser Gruppe:
Die gemütliche Variante mit Burgi führte uns mit dem Bus nach Sent. Leicht ansteigend wandern wir zuerst nach Chavriz Grond zum Kurhaus Val Sinestra. Spuken soll es angeblich in diesem Gebäude, konnten aber bei einer kurzen Besichtigung keine Geister entdecken. Vor der Querung der ersten Hängebrücke sichteten wir vier Gämse. Weiter ging es nach Zuort. Unterwegs konnten wir auf der anderen Talseite Erdpyramiden bestaunen. Im Hof Zuort konnte man sich je nach Lust stärken. Die einen assen Gerstensuppe, Pizokel oder hatten aber Lust auf Apfelstrudel. Mit einer kurzen Zusatzschlaufe konnte eine kleine Kapelle besichtigt werden. Auf dieser Anhöhe hatte man nochmals einen herrlichen Blick auf die Erdpyramiden, welche natürlich digital festgehalten wurden. Die Japaner lassen grüssen! Nach diesem Erlebnis wanderten wir weiter über die Alp Griosch nach Vna.
In der Pension Arina konnten wir die Zeit bis zur Abfahrt mit amüsanten Erlebnissen überbrücken.
Wir rätselten über die spezielle Aura von Oskar. Werde keine Einzelheiten preisgeben. Es war auf jeden Fall amüsant und wir hatten viel zu lachen.
Für den Bericht der gemütlichen Variante: Marlise Bürki

Sportliche Variante:
Die übrigen vier verlassen nach zügiger Durchschreitung und Sightseeing im Schnellverfahren das Val Sinestra gegen Norden und steigen durch das lang gezogene Val Lavèr bis zur Fuorcla Campatsch (2730m) hoch. Zwei Gipfelstürmer erklimmen von dort noch den teils schneebedeckten Piz Nair (2966m).
Zum Nachtessen treffen sich alle wieder in der "Jugi". Der Informationsaustausch zwischen den Gruppen gibt viel zu lachen. Man erfährt von einem Frauenhelden, von einer Grappa-Runde, einem Postautochauffeur, der die Kundinnen sehr individuell betreut und einer verirrten Japanerin, die zuletzt aber das von uns verlorene Handy zurück bringt.

Sonntag
Wider Erwarten hat es über Nacht geregnet und weit heruntergeschneit. Da deshalb die sportliche Variante über den Piz Clünas nicht möglich ist, fahren alle zusammen nach Motta Naluns und wandern auf dem Höhenweg via Prui zur Alp Laret. Dort ist das Alphirten-Team am Putzen und Räumen der Gebäude. Eine aufgestellte Südtirolerin erzählt uns vom harten Alltag auf der Alp. Über hundert Kühe wurden täglich gemolken und die Milch in einer Pipeline ins Tal geliefert.
Schwarze Wolken mahnen zum Aufbruch. Auf dem Abstieg zur Alp Valmala regnet es zeitweise und die Wanderwege sind recht feucht und glitschig. Nach dem Mittagessen im Schutze der Alphütte zeigt sich dann das Wetter wieder von seiner besten Seite. Das Val Tasna mit dem wilden Bach präsentiert sich als wahres Bilderbuch-Fotosujet. Aber auch hier haben die Unwetter Spuren hinterlassen. Im Laufe des Nachmittages erreichen wir unser Ziel, das wunderschöne Dorf Ardez.
Es bleibt noch Zeit, die vielen aufwändig renovierten, schön bemalten Fassaden zu bewundern und uns für die Heimreise zu stärken.

Herzlichen Dank Burgi und René für die umsichtige Leitung dieser wunderschönen Wandertage im „Engiadina Bassa“.

Urs Domeisen