Vollmondwanderung aufs Hörnli vom 03. Dezember 2017

Vor einigen Jahren von Heinz Nachbur ins Leben gerufen, erfreut sich die Vollmondwanderung des Alpenclub Pfungen grosser Beliebtheit. Obwohl bisher im Dunkeln wandernd, melden sich regelmässig 15 bis 25 Teilnehmer an, denn vor oder nach der Wanderung gibt es jeweils ein gemütliches Beisammensein mit Speis und Trank.
Nachdem das Gebiet um unseren „Hausberg“, den Irchel, praktisch „abgegrast“ ist (wir waren schon fast bei jedem Weinbauern, im Rest. Wyberg in Teufen, in der Breitmatt-Hütte in Dättlikon, im Chile-Chäller ebenda etc.) musste sich der Tourenleiter ein neues Ziel aussuchen. Da privat selber viel unterwegs, fiel die Wahl gar schwer; schliesslich entschied ich mich für eine Wanderung aufs Zürcher Hörnli (1144m) mit Einkehr im gleichnamigen Berggasthaus. Nach Touren, welche schon im Regen versunken sind, erhoffte ich mir, durch den Aufstieg auf einen der Zürcher Aussichtsberge eine ziemlich gute Sicht auf den Vollmond zu ergattern.
Bei den Vorbereitungsarbeiten waren jedoch noch ein paar Hürden zu nehmen: Der Wirt beschied mir, dass er in den Wintermonaten die Beiz bereits um 18 Uhr schliesse und die ÖV-Verbindungen nach Sternenberg, Gfell verkehren nur alle zwei Stunden. Ich knobelte ein Weilchen, bis ich die Lösung gefunden habe: Eine Extrafahrt mit dem Postauto! Die Anfrage bei der Postautoregion Zürich blieb nicht lange unbeantwortet, eine solche Fahrt war zu einem moderaten Preis durchführbar.

Sodann trafen sich bereits am Mittag des 3. Dezember 2017 fünfzehn Mitglieder am Bahnhof Pfungen, in Winterthur kamen vier weitere Personen dazu. Der Anschlussbruch in Winterthur auf die Tösstaler Linie nutzten einige Mitglieder für den nicht eingeplanten, schon fast obligatorischen Startkaffee. Richtung Bauma wurde das Wetter immer schöner, sogar blauer Himmel zeigte sich. Dort angekommen, wartete ein vertrautes gelbes Gefährt auf uns. Nach kurzer, 20-minütiger Fahrt kamen wir in Sternenberg, Wendeplatz Gfell, an. Von dort sind es nur gerade 50 Minuten bis aufs Hörnli. Aus dem aperen „Flachland“ kommend, staunten wir, wie viel Schnee dort oben schon lag. Wir wähnten uns an einer Wintersportdestination, jedoch nicht im Kanton Zürich. Vorbei an grösseren Schneeverwehungen erklommen wir den schmalen Weg hinauf zum Hörnli. Oben angekommen, hat sich die Sonne jedoch bereits verabschiedet, doch es gelangen einige schöne Panorama-Aufnahmen.

Vom Herumstehen auf dem Gipfel-Plateau schon etwas durchgefroren, nahmen wir in der heimeligen Jäger-Stube des Berggasthauses Hörnli Platz. Eine heisse Gemüsebouillon mit hausgemachten Flädli (wirklich lange Flädli!) wärmte uns innerlich wieder auf. Als Hauptgang liessen wir uns eine gluschtige Sternenberger Rösti mit Käse und Speck, obendrauf noch ein Spiegelei, kredenzen. Die eingerechneten zwei Stunden für die Verpflegung und das gemütliche Beisammensein vergingen wie im Flug, schon war es 18 Uhr und wir mussten aufbrechen. Auf der Flanke noch mit eisigem Wind begleitet, tauchten wir bald in den Wald und die windabgewandte Talseite ein, ohne jegliche störende Lichtquellen. Nur der Mond zeigte sich noch nicht. Auf offenem Weidegebiet ankommend, bot sich einem ein schöner Blick ins beleuchtete, nächtliche obere Tösstal an. Einige Strassenkehren weiter plötzlich der Ruf: „Da, der Mond!“ Und tatsächlich, er zeigte sich kurz, hinter einem dicken Wolkenschleier nur diffus leuchtend.

Nach ca. einer Stunde Abstieg auf dem Fahrsträsschen erreichte die Gruppe um ca. 19:15 Uhr den Haltepunkt „Steg“ im Tösstal. Die kurze Zeit bis zur Abfahrt der S26 nach Winterthur um 19:31 Uhr konnten wir problemlos im Freien verbringen. Mit vielen schönen Eindrücken im Rucksack war die Vollmondwanderung 2017 bereits mit der Ankunft um 20:45 Uhr in Pfungen Geschichte, dafür mit einem lohnenden nachmittäglichen Ausflug in eine schöne Winterlandschaft.

Der Tourenleiter: Magnus Mattli