Von Sihlbrugg nach Schönenberg

Was vor einem Jahr buchstäblich ins Wasser fiel, war dieses Jahr von schönem und warmem Frühlingswetter gesegnet.
Ab Baar ist unsere Gruppe von total 21 Wanderfreudigen komplett. Nach dem Kaffee in Sihlbrugg starten wir unter strahlend blauem Himmel.
Unsere Wanderung führt uns für dieses Mal nicht in die Höhe, sondern der Sihl entlang flussaufwärts, über diverse Brüggli gehend, begleitet vom beruhigendem Rauschen der Sihl mit ihrer natürlich abwechslungsreichen Gestaltung der Uferlandschaft.

Zuerst wandern wir dem rechten Sihlufer entlang, besäumt von Bäumen, um diese Jahreszeit noch ohne Blätter. Für das Blätterdach benötigt die Natur noch ein paar warme Tage. Dafür grünt und blüht es am Boden, und am Wegrand zieren die ersten Frühlingsblumen wie Schlüssel- und Kuckucksblüemli sowie rundum der Bärlauch. Bei "Schiffli" überqueren wir die Sihl und geniessen auf der linken Uferseite die weichen Wiesenpfade. Ruhe und eine scheinbare Abgeschiedenheit umgibt uns, nur das Rauschen der Sihl und Vogelgezwitscher ist zu hören.

Kurz vor der Besenbeiz Sihlmatt wechseln wir wieder auf die rechte Uferseite und bewegen uns hier kurz auf Zuger Kantonsgebiet. Der Weg führt an Nagelfluhfelsen im lichten Uferwald vorbei, welcher teilweise in kurzen Tunnels und Galerien verläuft. Besonders wildromantisch und zauberhaft wirkt die Landschaft beim "Sihlsprung", wo überall hohe Felsen am Ufer und im Wasser liegen. Auf der schmalen Brücke beim "Sihlsprung" beobachten wir, wie die Sihl unter uns um die Gesteinsmassen rauscht und tost.
Kurz nach dem letzten Tunnel erreichen wir die Ebene bei "Sihlmatt", noch auf Zuger Kantonsgebiet. Obschon Schattenplätze hier Mangelware sind, halten wir die Mittagspause ab.

Nach dem Mittag passieren wir eine Fischzuchtanlage, vorbei an der verlockenden Gartenwirtschaft des Restaurants "Sihlmatt". Auf der rechten Seite sind in einem Gehege Esel zu bewundern. Beim Suenerstäg wechseln wir zum letzten Mal die Flussseite. Der Weg führt uns auf dieser Seite bis zur Mündung des Teufenbachs. Überall am Ufer entlang gedeiht die Pestwurz.

Beim Kraftwerk verlassen wir die Sihl und steigen hinauf zum Weiler Hasenlaub. Am Wegrand, jedoch von Bäumen umgeben, entdecken die wachsamen Augen von Marlis einen wunderschön blühenden Seidelbast.
Unsere ganze Aufmerksamkeit wecken in Hasenlaub unzählige, die warme Frühlingssonne geniessende, richtig wohlgenährte Exemplare namens Säuli. Bei den Fleischliebhaber fördert dieser Anblick wohl der Gedanke und die Lust auf ein saftiges Kotelett vom Grill.

Über Finsterseehalden erreichen wir den Speichersee des Sihlwassers, den in einer Senke liegenden Teufenbachweiher. Er dient zur Stromgewinnung für die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich. Der Rastplatz beim Teufenbachweiher lädt geradezu zu einer Pause in dieser idyllischen Umgebung ein. Nach dem Weiher geht es leicht ansteigend an einer rechts liegenden Moorlandschaft vorbei Richtung Schönenberg. Den Waldrand hinter uns lassend und auf der Anhöhe ankommend, erblicken wir vor uns unser Tagesziel, das Dorf Schönenberg. Der Blick auf das noch recht verschneite, östliche Alpenpanorama wird frei, u.a. mit dem Säntis und im Vordergrund dem Speer.

In Schönenberg verabschieden sich bereits die ersten drei Wanderer, während sich der Rest noch vor der Heimfahrt bei einem kühlen Bier und Dessert gemütlich macht. Bemerkenswert war die unkomplizierte Bewirtung, werden doch in Windeseile die gewünschten Getränke und Desserts auf den Tisch gezaubert.

Herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer fürs Mitmachen. Es war ein herrlicher Tag mit Euch.

Die Tourenleiterin: Irene Modena