Pfingstwanderung auf den Pizalun (19. Mai 2018)

Heute treffen sich 16 Wanderbegeisterte zur Pfingstwanderung auf den Pizalun, einem Grenzberg zwischen St. Gallen und Graubünden.

Die im acp total etablierte Gewohnheit, die Tour mit einem Startkaffee zu beginnen, sorgt auch heute für gute Laune. Der Tourenleiter hat keine Mühen gescheut, und so stehen im Café Binario in Landquart bereits Kaffee und Gipfeli für uns bereit. Mit dem Postauto erreichen wir nach kurzer Fahrt Mastrils, einen auf 696 m gelegener Ortsteil der Gemeinde Landquart. Das Wetter meint es nach den vergangenen Regentagen gut mit uns. Bei kühlen, aber trockenen Verhältnissen nehmen wir den rot-weiss-rot markierten Aufstieg. Ziemlich stotzig führt er durch bunte Blumenwiesen und frühlingsgrünen Wald. Für eine kürzere Strecke folgen wir dem Kiessträsschen und treffen bei Boda wieder auf einen schönen Pfad entlang dem Waldrand. Sehr willkommen ist die erste kurze Pause. Die warmen Jacken landen bereits im Rucksack. Auch hier sind die Wiesen noch nicht gemäht, so dass wir uns an einer vielfältigen Blumenpracht freuen können und einen ersten Ausblick das Rheintal hinauf geniessen.

Wir tauchen wieder in den zauberhaften „Wisstannenwald“ ein und steigen recht steil aufwärts. Viele umgestürzte Bäume liegen an den Hängen. Hier hat Sturm Burglind offenbar leichtes Spiel gehabt. Anerkennung gilt den Forstleuten, die sämtliche Wege vom Chaos befreit haben und gefahrlos passierbar gemacht haben. Pünktlich zur Mittagzeit erreichen wir das Natrurfreundehaus Jägeri. Tische und Bänke laden zur gemütlichen Mittagsrast ein. Der Tourenleiter schwärmt vom Wirt des nahegelegenen Stefi’s Bergbeizli. Den Kaffee könne man vergessen, doch den originellen Herrn müsse man kennenlernen. Nachdem einige von uns dies getestet haben, ist man sich einig, es habe sich gelohnt! Bei Jägeri biegen wir rechts ab. Der Bergwanderweg führt wieder durch bunte Alpwiesen und einige Meter nochmals recht steil im Wald bis zum Fuß des Felsturmes. Diesen ca. 20 Meter hohen Turm erklimmen wir über die fix installierte Eisenleiter. Manche bezeichnen den Pizalun als Bündner Bergzwerg, die Aussicht von da oben kann sich jedoch sehen lassen. Der Tiefblick ins Rheintal ist prächtig und das Panorama Richtung Alviergruppe, Falknis und ins Rätikon lässt uns staunen, auch wenn sich heute einige Wolken um diese Gipfel gelegt haben.

Für den Abstieg wählt unser Tourenleiter den angenehmen Weg durch die Chälberweid hinunter nach St. Margrethenberg. Enziane, Mehlprimel und Knabenkraut bilden herrliche Farbtupfer im satten Grün der Alpwiesen. Wohl könnten wir hier auf das Postauto warten, doch es ist zu schön, um die letzten 270 Höhenmeter auszulassen. Kurz nach St. Margrethenberg zweigt der Weg rechts weg, führt in schönen Kehren durch den Wald, passiert die Brücke über den sprudelnden Bergbach bis zu einem namenlosen Seelein und zum Ziel Pfäfers. Auch in diesem Gebiet sind Burglinds Sturmschäden deutlich sichtbar.

Nach der wohlverdienten Einkehr im Rest. Sardona schliesst sich ein Teil der Gruppe Oskars Vorschlag an, die neue Taminabrücke zu besichtigen. Mit einer Gesamtlänge von 475 Metern und der Spannweite von 260 Metern schwingt sie sich elegant 200 Meter hoch über das Taminatal als grösste Bogenbrücke der Schweiz. Die Besichtigung ist lohnend, alle sind begeistert und die paar zusätzlichen Höhenmeter haben sich ausgezahlt.

Einen herzlichen Dank an Tourenleiter Oskar für diese top-organisierte Genusswanderung in reizvoller Umgebung.

Ruth Mühle