Bergwanderung Schönberg vom 17.06.2018

Die Wettervorhersagen versprechen für diesmal nicht eitlen Sonnenschein, jedoch mindestens trockene Witterung. Also treffen sich kurz vor 05.45 Uhr acht Frühaufsteher mehr oder weniger wach am Bahnhof Pfungen. Noch drei weitere „Alpenclübler“ stossen unterwegs zu unserer Gruppe. In Sargans steigen wir auf den Bus um und geniessen noch vor der Abfahrt auf dem Bahnhofsplatz die wärmenden Sonnenstrahlen.

Bei der Haltestelle Jörraboda in Malbun verlassen wir den Bus und besuchen auf der gegenüberliegenden Seite das Alpenhotel Vögeli. Dort warten Kaffee und Gipfeli auf uns. Zu erwähnen gilt noch, dass bei den doch kühlen Temperaturen drei hartgesottene unserer Gruppe es sich nicht nehmen liessen, den Kaffee auf der Terrasse, natürlich mit Sonne, zu schlürfen.

Wir starten zuerst auf dem Weg neben der Strasse abwärts Richtung Skilift. Auf der Höhe der Scheeflucht biegen wir rechts auf den Alpwirtschaftsweg Richtung Sassförkle ein. Diesem folgen wir bis zur Höhe Sass Stall. Den Wegrand zieren unzählige verschiedene Blumen, denn im Juni/Anfang Juli ist in Malbun die schönste Blütezeit der prachtvollen Alpenflora. Sogar ein Frauenschüehli wird gesichtet. Bei Sass Stall verlassen wir den Alpwirtschaftsweg und wandern auf dem schönen Bergweg zum Bärgi. Zwischendurch wird der Blick zurück nach Malbun frei und auch ins Valünatal zur Alp Valüna, einer früheren ACP-Wanderung (nicht Saminatal: dieses liegt nördlich von Steg zwischen den „Drei Schwestern“ und „Galinakopf“). Der Weg führt durch den lichten Föhrenwald über mit Blumen geschmückten Lichtungen und ein trockenes Bachbeet aufwärts; und zur Abwechslung auch immer wieder etwas abwärts.
Auf dem Bärgi mit der herzigen Sennhütte wird die Sicht frei ins Rheintal. Die Aussicht wird durch die lockere Bewölkung getrübt. Der schmale Bergweg führt von nun an zügig aufwärts Richtung Schönberg, welcher sich nach Bärgi mit der felsigen Westseite zeigt. Das Gelände wird allmählich steiniger und felsiger. Überall sind unzählige Alpenblumen wie Enzian, Mehlprimeli, Frühblüemli etc. zu bewundern. Die Bewölkung ist in der Zwischenzeit dichter geworden und vom Rheintal sowie Alpstein ziehen immer wieder Nebelschwaden vorbei. Auch ist auf dieser Seite nun ein kühler Wind zu spüren, was einige bewegt, ihre Jacken doch besser wieder anzuziehen.
Auf dem Grat angekommen, erblicken wir im nächsten Tal den Rossboda mit der Alp Guschg. Es folgt noch der Schlussaufstieg auf der blumenübersäten Südflanke des Schönbergs, unser Mittagsrast-Ziel. Am Gipfelkreuz würde sich ein fantastischer Blick auf die Liechtensteiner Bergwelt wie "Drei Schwestern", "Galinakopf", "Ochsenkopf" etc. eröffnen, ferner auf das Rheintal und hinweg zur Alviergruppe, zu den Churfirsten und zum Säntis im Alpstein und im Norden sogar bis zum Bodensee. Leider verbergen sich die meisten Gipfel in den Wolken und Nebelfetzen sorgen zusätzlich für eine trübe Sicht. Vor uns ragen die "Drei Kapuziner“ wie bizarre, langgezogene Felsköpfe in den Himmel. Gemäss Information würden diese vom gegenüberliegenden Guschg her ausschauen wie Mönche.

Nach dem Mittag geht es auf der Ostseite der vor uns liegenden Felsenkette mit den "Drei Kapuzinern" nach Malbun zurück. Zuerst führt uns der Weg ein Stück dem Grat entlang, danach passieren wir langsam absteigend den Hang unterhalb der "Drei Kapuziner". Die grünen Matten weichen allmählich einer Geröllhalde und unterhalb des Felsens "Stachlerkopf" besteht der Hang fast ausschliesslich aus brüchigem Geröll und Schottergestein. Nach der Querung der abfallenden Geröllhänge umgeben uns wieder die grünlichen Flächen mit der wunderschön blühenden Alpenflora und kleinen, gebüschartigen Föhrenbäumchen. Auf der Höhe des Felszahns "Kelchle" liessen es sich Oskar und René nicht nehmen, trotz fehlender Ausrüstung ein par Klettergriffe zu testen. Das Gipfelkreuz bleibt jedoch nur den Kletterer mit geeigneter Ausrüstung vorbehalten.
Der Bergweg endet bei Sassförkle, und wir biegen in den Alpwirtschaftsweg ein, die Zufahrt zur Alp Guschg, umgeben von einer prächtigen Alpwiese voller Trollblumen und Orchideen. Auf dem letzten Wegstück befinden wir uns wieder im lichten Föhrenwald. Wir passieren noch einen kleinen idyllischen Weiher bei Weierböda und treffen kurz darauf bei der Friedenskapelle in Malbun ein.

Bevor wir uns auf die fast dreistündige Heimreise begeben, machen wir es uns auf der Terrasse des Restaurants beim Busbahnhof im Zentrum von Malbun gemütlich mit durstlöschenden Getränken und Desserts. Ein kleiner Teil der Gruppe verwöhnt vorher noch die Füsse mit einem kalten Wasserbad im Kneippbecken.

Ich danke hiermit allen herzlich fürs Mitkommen. Es war ein kühler, jedoch trotzdem schöner und erlebnisreicher Tag mit Euch. Zeitweise schien sogar die Sonne, vor allem aber blieb es den ganzen Tag trocken.

Die Tourenleiterin:
Irene Modena