3 Tages Wanderplausch Engadin, oder wenn Engel reisen.

Ein Wanderplausch war angesagt am Wochenende vom 18. bis 20. September, und es wurde ein richtiges Plauschwochenende. Prächtiges Herbstwetter und eine aufgestellte einundzwanzigköpfige Wandergruppe machten sich auf die Reise ins Engadin.

Wir machten jedoch bereits vor dem Engadin die erste Wanderung. In Preda am Albulapass legten wir los und machte uns auf zum idyllischen Lai da Palpuogna. Dieser Ort wurde nicht zu Unrecht vor ein paar Jahren zum schönsten Ort der Schweiz gekürt. Und schwupp di wupp zauberten wir einen Start-Apero aus den Rucksäcken. Feiner Bergkäse, Burgis legendäres Früchtebrot, Trauben und ein feiner Bündner Weisswein wurden aufgetischt und weggeputzt. Nur das Zirbeli wurde noch nicht angerührt. Wenn Engel reisen………... Bereits wurde fleissig fotografiert, bei dieser herrlichen Langschaft auch nicht verwunderlich. Bald tönte es mit bestimmter Stimme: «sooo», was so viel heisst wie, in ein paar Minuten gehts weiter. Wir teilten uns auf in eine starke und eine super-starke  Gruppe. Erstere wanderte zurück nach Preda. Mit dem Zug fuhren sie weiter nach Pontresina, wo in der Jugi das nicht benötigte Material deponiert wurde. So mussten wir nur den Tagesrucksack tragen. Mit dem Rösslitram fuhr die Gruppe ins Rosegtal. Nach Kaffee und Kuchenhalt marschierte der grössere Teil der Gruppe zurück nach Pontresina. Eine leichte Wanderung in einer herrlichen Landschaft. Der kleinere Teil der Gruppe liessen sich wie Grossfürsten zurück nach Pontresina kutschieren.

Für die Super-starken hiess es, jetzt gehts erst richtig los. Wir stiegen auf zur Crap Alv, überquerten zweimal die Albulapassstrasse und erreichten bald den wunderschönen Laj Digl Crap Alv. Die Mittagsrast war angesagt. Zu unserer Überraschung spielte uns ein älterer Herr auf seinem Alphorn ein Ständchen mit einen fantastischen Echo, das die Nordwände des Dschimels zu uns zurückschickte. Wenn Engel reisen. Der Schreiberling liess es sich nicht nehmen, ein kurzes, sehr kaltes Bad zu nehmen. Aber fertig lustig, «sooo». Und weiter wanderten wir hoch zur Fuorcla Crap Alv auf fast 2500m. Jetzt mussten wir die anspruchsvollste Strecke des ganzen Wochenendes unter die Füsse nehmen. Auf einem mit Serpentinen angelegten Weg stiegen wir ab ins Val Bever. Schon bald erreichten die Bahnstation Spinas und welche Überraschung, wurden wir doch von Pedros Schwester Lis herzlich begrüsst. Ein kurzer Kaffeehalt konnte eingehalten werden, weil die Gruppe super-stark marschierte. Mit dem Zug fuhren wir nach Pontresina. In der Jugi trafen wir den Rest der Gruppe.

2 Tag 

Punkt 8.01 fuhren wir los und erreichten via St.Moritz Sils Maria. Ein kurzer Fussmarsch zur Furtschellasbahn und mit dieser auf die Furtschellas, dem Ausgangspunkt für die heutigen Wanderungen. Gleich drei Varianten wurden angeboten. Burgi machte sich mit der starken Gruppe auf den Weg zur Alp Munt. Auch heute zeigte sich das Engadin als Sonnenstube, es wurde fleissig fotografiert, Flora und Fauna bewundert. Auch wurden noch Edelweiss entdeckt, Burgi wusste  natürlich genau wo diese stehen. Auf dem Panoramaweg stieg die Gruppe dann ab nach Sils Maria. Die Gruppe der Superstarken wanderte auch bis zur Alp Munt. Dann, anstatt rechts runter, gings links hoch. Es waren noch einmal 250 Höhenmeter zu überwinden. Eine kleine Trinkpause wurde genutzt für einen sehr kurzen Schwumm im türkisblauen Laj da Sgrischus. Zusammen mit Berti übte ich mich im Synchronschwimmen. Nach etwas mehr als zwei Stunden erreichten wir den 2690m hohen Piz Chüern. Eine wunderbare Aussicht konnten wir geniessen. Die Zeit drängt, und schon wieder heisst es «sooo». Ein steiler Abstieg, und nach einer halben Stunde erreichten wir den Panoramaweg, der auch uns nach Sils Maria führte. Die dritte Gruppe  bildete Oskar mit seinem kleinen Harem. Er berichtete von einer herrlichen 6-Seenwanderung mit den Namen Lejin Cristal, Magnetit, Malachit, Rhodonit, Chaglia, Epidot. Rechtzeitig erreichten sie wieder die Furtschellasbahn.  Die Wanderzeiten hielten dem Zeitdruck stand. Ziel für jede Gruppe war es, spätestens um halb vier mit dem Bus  in Sils abzufahren , mit dem Ziel Muottas Muragl. Auf dem super Aussichtspunkt hoch über der Engadiner Seenplatte wurden wir echt überrumpelt. Marianne und Oskar spendierten uns einen feinen Apero Rich. Wir stimmten das Lied Happy Birthsday to you an, Oskar hatte gestern, Marianne konnte am nächsten Tag ihren Geburtstag feiern. Vielen Dank für die gelungene Überraschung. Wenn Engel reisen…………….Es war natürlich ein leichtes, beschwipst und froh zuerst mit der Standseilbahn, dann mit dem Bus zurück nach Pontresina zu fahren. Die Jugi in Pontresina war ein ideales Basislager für das Wochenende. Gleich neben dem Bahnhof gelegen, in Viererzimmern untergebracht und eine gute Verpflegung. Diesen Ort kann man empfehlen.

3 Tag 

Auch am letzten Tag konnten die acp-ler aus drei Varianten aussuchen. Das Ziel war auch heute definiert, um drei Uhr sollten alle auf der Diavolezza Bergstation sein. Burgi stieg mit der starken Truppe in Morteratsch aus dem Zug und machte sich auf den Weg zum Ende des Morteratschgletschers Der Weg dorthin wird jedes Jahr länger, die Gletscherschmelze  geht beängstigend schnell. Gut zu sehen ist, wie sich die Vegetation nach dem Gletscherrückgang wieder zurückmeldet. Wo vor hundert Jahren noch Eis lag, stehen heute schon grosse kräftige Bäume. Der grosse Rest der Gruppe hatte auf dem Berninapass ihren Startpunkt zur letzten Wanderung erreicht. Oskar mit seinem Harem machte sich auf den Weg Richtung Ristorante Sassal Masson, das aber schon geschlossen hatte. Auf der Alp Grüm hatten sie mehr Glück und konnten sich verpflegen. Die super-starke Gruppe machte sich in östlicher Richtung auf den Weg zur Fuorcla Minor, wir wollten die Lagalp umrunden. Am überqueren der Passtrasse wurden wir jedoch von Sicherheitskräften gehindert, weil noch ein Autorennen stattfand. Und tatsächlich donnerten mit einem Höllenlärm renntaugliche Oldtimer heran und parkierten ihr Maschinen auf dem Parkplatz. Nach der Fuorcla Minor erreichten wir bald den Laj Minor. Zügigen Schrittes durchwanderten wir das Val Minor . Der Schnellzug wurde jäh gebremst durch eine Herde freilebender Pferde. Wenn Engel reisen………....Weil auch noch paar Jungtiere dabei waren, wurde der Fotostopp zu einer Geduldsprobe. Ich musste die Gruppe mit einem lauten sooo darauf hinweisen, dass wir einen Treffpunkt auf der Diavolezza einhalten mussten. Wir erreichten die Talstation der Lagalp Bahn und nach dem überqueren der Strasse wartete eine Mutprobe auf uns. Wir mussten den Ova da Bernina ( Berninabach ) auf Holzstämmen überqueren. Alle bestanden mit Mutprobe, und wir erreichten die Diavolezza Talstation. Dort trafen wir auch die starke Gruppe. Oben auf der Diavolezza hatten wir wieder Wetterglück. Immer wieder verzogen sich Nebel und Wolken, so dass wir den Palü und Berninamassiv bewundern konnten. Endlich wurde die Flasche Zirbeli geöffnet und schwupp die wupp war sie  leer! Für die letzte Wanderung zum Munt Pers konnten sich noch zwei Teilnehmer aufraffen. Zusammen mit Berti und Werner bestieg ich den aussichtsreichen Wandergipfel. Zurück im Restaurant wurde ausgiebig angestossen auf die drei super schönen Tage. Alle kamen dank des abwechslungsreichen Programms auf ihre Rechnung und konnten die Kameradschaft pflegen. Alle waren sich bewusst, wenn Engel reisen……………….

René Meier