Tourenbericht «eisfreie 3000er»

Am Wochenende 4. auf 5. September 2021 ist eine Gruppe des ACP zur Besteigung zweier eisfreier 3000er in das bekannte Wander- und Skitourenparadies zwischen Flüela- und Scalettapass aufgebrochen. Mit dabei waren Oskar, Werner, Christina, Roman, Markus und Tourenleiter Johannes. Auch wenn unser erstes Ziel, das Flüela Schwarzhorn, über eine eigene Postautohaltestelle, «Abzweigung Schwarzhorn», an der Flüelapass-Strasse verfügt, so waren es doch noch 800 Hm bis zum Gipfel. Bei schönstem Sonnenschein und milden Temperaturen ging es los. Auf dem Weg zum Gipfel konnten wir das Nahen der angekündigten Kaltfront beobachten. Wetteinsätze, wann diese uns erreichen würde, wurden nicht abgegeben. Doch sowohl Optimisten, wie auch Pessimisten waren sich einig: Regenkleidung, Kappe und Handschuhe würden an diesem Tag noch zum Einsatz kommen. Pünktlich zur Mittagszeit kamen beide, die Tourengruppe und die Kaltfront, auf dem 3148 Meter hohen Gipfel an. Mit den ersten Schneeflocken genossen wir dennoch unseren Zmittag auf dem Gipfel, um uns dann zügig auf den Weiterweg zu begeben. Erwartungsgemäss wurde es kalt und nass. Gefährlich wurde es aber auf dem guten Wanderweg hinab in die Ebene zwischen Schwarzhorn und Piz Radönt nie. Auf das Bad im See, den der Radönt-Gletscher bei seinem Rückzug hinterlassen hat, wurde verzichtet. Via Fuorcla Radönt gelangten wir auf die Seite des Val Grialetsch ins Grialetschgebiet. Hier galt es mehrere hundert Meter weglos über Blockgelände zu überwinden, was nicht gerade einfach war. Der Tourenleiter konnte Recht behalten, dass der Niederschlag auf dieser Seite nicht ankommen sollte, sodass die grossen Blöcke ohne Rutschgefahr überwunden werden konnten. Dennoch war es durch den Wetterumschwung weiterhin kalt. So kamen wir mit kalten Fingern, müden Füssen, aber trocken am Abend an der Unterkunft auf dem Dürrboden an, wo es dann kräftig anfing zu regnen (man konnte gut beobachten, wie wir durch unsere Rundtour um das Schwarzhorn von der Niederschlagszone weg- und wieder hineingelaufen sind.

Nach dem Abendessen wurde über den nächsten Tag gesprochen. Johannes erklärte den Weg und das Ziel für den nächsten Tag: Vom Dürrboden zunächst zum Scalettapass auf gutem Wanderweg. Danach weglos zum Sattel zwischen Chüealphorn und Augstenhüreli. Von dort über Geröll weglos zum 3026 Meter hohen Gipfel des Augstenhüreli. Ein Mitglied der Gruppe entschied sich dagegen und nahm nach dem Zmorge das Postauto vom Dürrboden nach Davos. Der Rest der Gruppe nahm sich bei nun mehr wieder sonnigem Wetter vor, auch den zweiten 3000er in Angriff zu nehmen. Auch wenn ein Tourenmitglied lieber am Sattel pausierte und ein Bad in der Sonne genoss, konnte der Rest der Gruppe pünktlich zu Mittagszeit den Erfolg, die Aussicht und die Tiefblicke vom felsigen Gipfel des Augstenhürelis geniessen. Dabei galt es auf den letzten Höhenmetern noch den etwas ausgesetzten Grat geschickt zu umklettern, was alle problemlos im Auf- und auch im Abstieg meisterten. Von hier aus konnte noch einmal genau der Niederschlagsverlauf vom Vortag nachvollzogen werden: Die Kaltfront hatte den Schwarzhorngipfel auf der anderen Talseite angezuckert. In gemütlichem Tempo ging es dann zurück zum Dürrboden. Die Zeit liessen Bier, Kaffee und Kuchen zu, bis es dann mit dem Postauto und der SBB wieder zurück nach Pfungen ging.

Bericht vom Tourenleiter. Fotos von Roman Forster