Wanderung durch das Löntschtobel und entlang des Klöntalersees

Sonntag, 12. Juni 2022

Nachdem am ersten geplanten Termin die Wetterlage ungünstig war, hofften wir auf das Verschiebedatum. Das Warten hat sich gelohnt. Bei traumhaftem Sommerwetter treffen die 13 Wanderinnen und Wanderer mit dem Postauto pünktlich in Riedern GL, Staldengarten ein.


Schon beim reizvollen Einstieg ins wild romantische Löntschtobel kommt Begeisterung auf. Über Treppen steigen wir abwärts zur Brücke über die Löntsch. Ein wenig Kondition braucht es schon durch das Tobel. Der Weg führt über Brücken, Stock und Stein. Nach einer halben Stunde erreichen wir die alte Lönschtobelbrücke. Der Blick in die Schlucht mit dem tosenden ist Bach imposant. Wir gehen weiter in gemächlichem Anstieg durch den wunderschönen Wald, mal direkt dem Bach entlang, über Wurzeln und steinigem Pfad. Herrlich blüht der Geissbart im Gelände. Rund um uns sind bemooste Steinbrocken und vor langer Zeit umgestürzte Bäume. Zeugen von früheren Bergstürzen. Wenn man den Klang der Motoren auf der nahen Strasse ausblendet, kann man sich fast ein wenig wie im Urwald fühlen.
Schon bald stehen wir auf der Staumauer und betrachten die gigantische Kulisse über dem türkisblauen See. Das imposante Glärnischmassiv links und die umliegenden Berge spiegeln sich im Wasser.
Der See verdankt seine Entstehung einem Bergsturz, der das Wasser aufstaute. Bis 1953 wurde im Winter das Eis im See abgebaut und an Bierbrauereien verkauft. Seit Anfang des 20. Jahrhundert wird der See durch einen Erddamm gestaut und das Wasser zur Stromgewinnung genutzt. Nun folgen wir der breiten Flurstrasse, vorbei am Campingplatz Güntlerau. Am flachen Ufer  tummeln sich viele Leute in und auf dem Wasser, grillieren und geniessen den herrlichen Tag. Während unserer Mittagsrast am Seeufer tauchen Christina und Berti unerschrocken in das noch kühle Wasser. Der breite Weg endet und geht über in einen idyllischen Ufer-Waldweg. Das Denkmal des Zürcher Dichters und Males Salomon Gessner thront über uns. Was es zu bedeuten hat, erschliesst sich uns nicht.


Spannend empfinden wir den Uferweg der streckenweise direkt in die steile Felswand eingebaut ist. Steil fällt das Gelände unterhalb des schmalen Pfades mehrere Meter ab in den See. Diese Wegetappen sind mit Seilen gesichert.
Immer wieder gibt es einmalige Ausblicke auf das blau-grüne Wasser. Dieser See ist einfach fotogen. Durch ausgelaugte Bachbette, Engstellen und wieder der senkrechten Felswand entlang führt der Weg zu den weissen Brünnen, wo der Bach viel Geröll Richtung See trägt. Darüber fällt senkrecht durch das steile Couloir ein imposanter Wasserfall.
Durch einen märchenhaften, schattigen Auenwald nähern wir uns dem Mündungsgebiet der Klön. Zauberhaft fällt das Sonnenlicht durch die hohen Bäume. In diesem unter Naturschutz stehenden Gebiet gedeiht eine wunderschöne, einheimische Vegetation. Ein kurzes Wegstück führt uns über die Weiden am Ende des Sees und wir erreichen das Restaurant Plätz. Es bleibt nur kurz Zeit für acht Eiskaffees und ein paar Getränke die von der Wirtin in Windeseile serviert werden. Chapeau das ist nicht selbstverständlich. 

Nach diesem gelungenen Tag reisen alle zufrieden nach Hause. Ein herzliches Danke an euch, dass ihr mit mir gewandert seid.

Ruth Mühle