Wanderung zum Ofenloch vom 26.06.2022

Bei herrlichem Frühsommerwetter reisen 12 Clubmitglieder sowie ein Gast günstig mit der Friends-Tageskarte zur Schwägalp Passhöhe.
Aufgrund des am Vortag gemachten Telefonats mit dem Restaurant Passhöhe habe ich mitgeteilt, dass wegen der Öffnungszeit ab 10.00 Uhr auf den Startkaffee verzichtet werden muss. Doch auf der Schwägalp Passhöhe um 09.00 Uhr angekommen, erblicken wir überrascht Gäste auf der Terrasse. Freudig wird Platz genommen, um doch noch Kaffee und Gipfeli zu geniessen, bevor es losgeht.

Kurz darauf schlendern wir zum Wanderweg auf der anderen Seite der Strasse. Dieser führt zuerst neben einem Bächlein abwärts Richtung Berggasthaus Chräzerli, danach kreuzen wir eine Feuchtwiese mit blühendem Knabenkraut und Germer. Der noch nasse Weg zeugt von den letzten Regenfällen am Vortag und vermutlich noch in der Nacht.

20 Minuten später erreichen wir das Berggasthaus Chräzerli, welches zur Zeit wirtelos dasteht. Gemäss Auskunft sollte es anfangs Juli wieder neu geöffnet werden und bietet sogar Übernachtungen an. Der Wanderweg schlängelt sich weiter abwärts bis Grosschräzeren. Nun folgt der zackige Aufstieg, an einer Alp vorbei und in den Wald. Der Schatten der Bäume ist bei diesem schweisstreibenden Aufstieg sehr willkommen. Zwischendurch folgt ein Wegstück im Wald, bei welchem wir uns buchstäblich durch Dornentriebe kämpfen müssen. Eine Machete wäre hilfreich gewesen. Es sieht fast so aus, als sei seit längerem dieser Weg nicht mehr benutzt worden.

Beim Waldaustritt durchqueren wir eine Blumenwiese Richtung Felswand. Der Weg folgt nun unter einzelnen Bäumen vorbei, rechts die steile Felswand, links die hohe Wiese und schwänkt weiter oben ab zum Spicher, dem höchsten Punkt der heutigen Wanderung. Ein Teil der Gruppe wandert noch den letzten Rest zum Spichergipfel (1520 müM), einer Wiesenkuppe. Von hier oben wird die Sicht zur Hochalp frei. Auch werden die Gipfel des prächtigen Bergpanoramas um den Säntis bei guter Fernsicht bestimmt.

Bei Punkt 1468 gehts abwärts, zuerst ein steiniger Feldweg danach über Wiesen bis zur sonnig gelegenen Alp Neuwald und weiter zum Waldrand Richtung Ofenloch. Geschützt im Wald schlängelt sich der Weg über Wurzeln und Steine zur Schlucht hinunter, dem Quellgebiet der Necker. Ein spezielles Landschaftsbild bietet sich unseren Augen. Auf der einen Seite die hohe Nagelflurwand, auf der anderen Seite der Wald und in der Mitte der Necker, fliessend über Steine in diversen Grössen. Nicht zu Unrecht wird diese Schlucht auch "Crand Canyon der Ostschweiz" genannt.
Ein faszinierender und ruhiger Ort für die Mittagspause, in der wild urtümlichen Landschaft mit den hohen Felswänden.

Der abenteuerliche Aufstieg vom Ofenloch führt an Felswänden und hinter einem grossen Wasserfall vorbei. Zu einer natürlichen Dusche hatte jedoch niemand das Bedürfnis. Auf der gegenüber liegenden Talseite wird der eindrückliche "Pizzaofen" sichtbar, welcher von etlichen Natels und Kameras abgelichtet wird. Der Bergweg schlängelt sich weiter aufwärts durch einen lichten Wald und mündet bei Punkt 1259 in das Strässchen vom "Ellbogen" her kommend.

Das eher langweilige Strässchen führt zur Alp Horn, inmitten einer reizvollen Landschaft mit einerseits Blumenwiesen und anderseits Feuchtwiesen. Wir folgen dem Strässchen weiter durch den Chräzerenwald und gelangen zum Chräzerenpass, dem früheren Übergang vom Appenzellerland ins Toggenburg. Auf dem letzten Wegstück ab dem Chräzerenpass gestaltet sich der Wanderweg wieder attraktiver. Wir steigen über viele Wurzeln und durchqueren auf Balken und Brettern einige Moorwiesen mit blühendem Knabenkraut und Wollgras. Auch ist der Lärm der Motorräder von der Passstrasse her zu hören. Ein Zeichen, dass wir uns dem Ausgangspunkt nähern.

Bevor wir in das Postauto steigen, bleibt genügend Zeit, um gemütlich auf der Terrasse des Restaurants Passhöhe den wohlverdienten Dessert und ein kühlendes Getränk zu genehmigen.
Es ist ein toller Tag mit viel Sonnenschein gewesen, und ich danke Euch allen für die herzliche und liebenswürdige Gesellschaft. Es hat mega Spass gemacht.

Die Tourenleiterin
Irene