Hochtour Lochberg 3078/ Tiefenstock 3516 Freitag / Samstag / Sonntag, 12-14 Aug. 2022

Welch ein Prachtwetter erwartete uns an diesem Hochtourenwochenende. Einfach perfekt den ganzen Tag und keine Angst vor Gewitter zu haben, was gibt es Schöneres. Um 09:44 Uhr erreichte das Postauto die Göscheneralp und wir entschlossen uns mit einem Kaffee zu starten. Dann ging es los über den Staudamm auf gutem Wanderweg in Richtung Dammabecken. Schon bald Verliesen wir den guten Weg und folgten den Blau/Weiss markierten Pfaden in Richtung Lochberglücke. Die 600 Höhenmeter über gerade mal 1 Kilometer hatten es in sich und der Schweiss floss in Strömen. Weiter zur Lochberglücke erreichten wir den Ostgrat den wir in leichter Kraxlerei empor stiegen. Nach dem Gipfelkreuz musste der Weg gesucht werden und führte uns zu einer Abseilstelle, die doch etwas Zeit in Anspruch nahm. Danach noch ein Firnband mit den Steigeisen überqueren, so erreichten wir den zweiten Gipfel des Lochberges. Der Abstieg führte über Blockfelsen zur Winterlücke. danach über Geröll wieder zum Blau/Weissen Weg. Die Zeit ist schnell fortgeschritten, dass ein Anruf zur Hütte nötig war, nicht dass man uns vermisst. Doch wir erreichten die Albert Heim Hütte noch 10 Minuten vor dem Nachtessen, der Hüttenwart belohnte uns noch mit einem Bier. Zufrieden nach 1600 Meter auf und 850 Meter ab über 9.5 Kilometer gingen wir früh zu Bett.

Früh am Morgen um 04:00 Uhr hiess es aufstehen und wir starteten um 04:45 Richtung Tiefenstock. Der Vollmond begleitet uns und zusammen mit den Stirnlampen hatten wir eine gute Sicht, um die Steinmänner zu sehen. Diese zeigten uns den Weg zum Tiefengletscher, dieser wird durch eine Steinbockkolonie bewacht. Am Gletscher angelangt war es schon taghell und der Abwind des Gletschers sehr kalt. Ausgerüstet mit Kappe und Handschuhe seilten wir uns an folgten der Mittelmoräne in Richtung Tiefensattel. Eindrücklich waren die vielen Gletschertische und etwas traurig zu erkennen, dass der Gletscher hier schnell schwindet. Unterhalb des Tiefensattel angekommen standen wir vor einer 60 Meter hohen Felswand, die Dank angebrachten Eisenbügel noch passierbar ist. Nochmals erkennt man hier den raschen Gletscherrückgang. Nach der Wand folgte ein steiles Geh und Klettergelände und wir erreichten den Sattel. Kurze Pause im Windschatten einiger Felsen folgten wir dem schönen Rücken zum Gipfel auf 3516 Meter, auf dem Tiefenstock ist die Aussicht einfach grandios. Auf demselben Weg wieder zurück erreichten wir die Hütte Nachmittags um 15:00 Uhr, das Wetter lud zum gemütlichen Verweilen auf der Terrasse ein. So konnten die 1200 Meter auf und ab über 9.5 Kilometer gefeiert werden.

Am dritten Tag nahmen wir es ausnahmsweise mal etwas gemütlicher und wir starteten um 07:00 Uhr bei der Hütte Richtung Andermatt. Der Weg führte über saftige Wiesen mit Schafen, an Bächen und Seen vorbei. Wobei der Blausee kein Wasser mehr hatte, wir spekulierten weshalb, so hat dieser eigentliche eine Tiefe von ca. 4 Meter. Weiter über den Höhenweg, welcher mit den Bikern geteilt wird, endet dieser am Ende mit einem steilen Abstieg zum Bahnhof Andermatt.

Wir durften drei grossartige Tage erleben, mit einer lässigen Gruppe die perfekt zusammenspielte. Danke an Jürg, Roger, Daniel, Thomas und Thomas

Der Tourenleiter Thomas Senn