Die Wetterprognosen für dieses Wochenende sind nicht gänzlich berauschend. Dies kann jedoch die gute Laune der sieben mit dem ÖV nach Litzirüti reisenden ACP-Mitgliedern nicht trüben. 

In Litzirüti präsentiert sich der Himmel noch tief blau und die Sonne schickt ihre warmen Strahlen zu uns herab. Heiter marschieren wir auf dem Kiessträsschen zum Aroser Stausee Isel. Bei der hier angesagten kurzen Trinkpause wird gleichzeitig sich der überflüssigen Bekleidung erleichtert. 

Bald darauf erreichen wir den bezaubernden und schattenspendenden Tiejer-Wald mit den stolzen Nadelbäumen. Auch Schwalbenwurz-Enziane gedeihen hier zahlreich und prächtig. Auf ca. 2‘000 m Höhe überschreiten wir die Baumgrenze. An den Hängen der Tiejer und Mederger Alp wachsen überwiegend Heidestauden, wie Alpenrosen, Heidelbeere sowie Erika.  

Wir folgen dem Wanderweg an Tchuggen vorbei nach Medergen. Beim Restaurant in Medergen kann selbstverständlich nicht ohne Zwischenhalt vorbeigezogen werden. Nach der willkommenen Beizen-Rast geht’s weiter, an einer Kuhweide vorbei, zum Tritt mit den vielen Treppenstufen. Die Bewölkung hat inzwischen recht zugenommen. Ohne Zwischenfall werden die zahlreichen Stufen an der Felswand gemeistert. 

Oben angekommen schleichen plötzlich wie aus dem „nichts“ Nebelschwaden vom Tal aufwärts. Sieht richtig gespenstisch aus. Auch sind vereinzelt Regentropfen spürbar. Bei der Latschüelfurgga wird schlussendlich die Regenbekleidung montiert, denn die Tropfen werden regelmässiger und eine halbe Stunde später fällt doch noch der angekündigte Regen. Dieser hindert jedoch Christina und René nicht davon ab, im Strelasee ein Bad zu nehmen. Kurze Zeit später erreichen wir unsere Unterkunft auf dem Strelapass. 

Das Nachtlager bezogen, die Bodys notdürftig gewaschen und frisch gekleidet wird im Restaurant Platz genommen. Das Nachtessen ist frei wählbar, mengenmässig enorm, schmeckt jedoch lecker. Der Magen gefüllt wird zeitig und brav die Heia aufgesucht. 

Der Sonntagmorgen startet – wie vorhergesagt – trüb, grau und nass. Ausgeruht und gestärkt von dem überaus reichhaltigem Frühstück stürzen wir motiviert in unsere Regenmontur. Unser Motto: es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur …!? 

Wir folgen dem Höhenweg zur Mittelstation der Davoser Parsennbahn. Speziell aber wunderschön zeigt sich das Panorama in verschiedenen Grautönen und Nebelbilder. An den Hängen werden Edelweiss entdeckt und selbstverständlich auch fleissig abgelichtet. 

Die Parsenn-Mittelstation erreicht, entscheiden sich alle für’s Weiterwandern via Parsennhütte zur Gotschna Bergstation, haben wir doch bei diesen Wetterverhältnissen relativ gute Sicht mit Grauschleier.  Auch fühlt sich das Wandern im Regen richtig romantisch an und vor allem haben wir heute den bei Wanderer und Biker so beliebte Höhenweg für uns ganz alleine, d.h. fast alleine: lediglich Alpensalamander sind auf dem Weg anzutreffen und fühlen sich bei dieser Nässe und der hohen Luftfeuchtigkeit „sauwohl“. 

Auf dem Weg zur Parsennhütte sind stellenweise Windböen aufgekommen, auch hat der Regen ein wenig zugelegt. Deshalb entscheiden wir uns ab der Parsennhütte für das Kiessträsschen zur Gotschna Bergstation, ist doch der Wanderweg zwischenzeitlich recht mit Pfützen versehen und nass geworden. 

Um ca. halb eins erreichen wir die Bergstation Gotschna. Die dreistündige Regenwanderung hat uns nicht nur graue Naturfaszinationen sondern auch nasse und tropfende Bekleidungsstücke geschenkt.  

Die nassen Sachen gegen trockene gewechselt bestiegen wir die Luftseilbahn und schweben nach Klosters Platz hinunter. Abschliessend verköstigen wir uns im Café-Restaurant unterhalb der Talstation. Ohne Zwischenfälle fahren wir mit der ÖV heimwärts. 

Ein tolles Wochenende ist bereits Vergangenheit. Ein herzliches Dankeschön geht an Markus und Christina für diese ausgezeichnet organisierte Tour. Es ist interessant und wunderschön gewesen. 

Irene