Da noch bis auf weiteres praktisch keine Personenzüge durch den beschädigten Gotthard-Basistunnel verkehren, wurde die auf dem Jahresprogramm des ACP aufgeführte Tageswanderung ins Tessin durch eine Alternative ersetzt: den Schwarzwasser-Schluchtenweg.

Nach dem Startkaffee beim Bahnhof "Schwarzwasserbrücke" geht's los Richtung Uferweg des Schwarzwasserbaches. Der Himmel ist bewölkt bis heiter und die Temperaturen herbstlich kühl. Auch der Wald zeigt sich langsam im bunten Herbstkleid, aber auch mit braun vertrockneten Blättern an den Zweigen: stille Zeugen der letzten viel zu trockenen und heissen Monaten?
Bei der ersten Brücke "alte Schwarzwasserbrücke" bestaunen wir fasziniert das ausgeschliffene Bachbett. Die Naturkraft des Wassers hat mit den Jahren imposante Furchen und Badewannen in den Stein gewaschen. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der Blick frei auf das imposante Bauwerk der Eisenbahnbrücke „Schwarzwasser“, nach dem Namen des Baches getauft.

Wir folgen dem idyllischen Uferweg zur nächsten Brücke, welche nicht die letzte sein wird. Interessante Felsmassive sind an der Schluchtwand zu bewundern. Bei Bütschelbachsteg verlassen wir die Schlucht. Wir wandern durch den Mischlerenwald aufwärts Richtung Hinterfultigen. Das ganze Gebiet gehört zum Naturschutz "Sense-Schwarzwasser" und Naturwaldreservat „Schlosschäle“. Forstarbeiten finden keine statt, ersichtlich an den kreuz und quer entwurzelten Bäumen und herumliegenden Ästen. Den Wald verlassend wird der Blick auf eine hügelige Landschaft mit schmucken Berner Bauernhäusern frei, jedoch das Bergpanorama ist zu unserem Leidwesen verhangen. Bei der Mittagsrast in Krommen erhalten wir noch Besuch von zwei schaulustigen Pferden. Mit verhaltener Neugierde bemustern sie uns, in der Hoffnung auf einen Leckerbissen, den sie selbstverständlich auch von Markus erhalten.

Nach der offenen Ebene befinden wir uns bereits wieder im Wald. Es geht nochmals abwärts zum Ufer des Schwarzwasserbaches mit seinen hohen Schluchtwänden. Markus informiert uns über den Unterschied der Sedimentgesteine Sandstein und Nagelfluh, wie auch über die Beschaffenheit dieser Felswände. Sie bestehen aus Sandstein. Danach folgt der letzte Aufstieg nach Ried. Fasziniert beobachten wir auf der dortigen Weide eine Schafherde mit unzähligen Lämmern. Übermütig und unermüdlich springen die Lämmer umher und zeigen uns ihre Freudensprünge, richtige Kunststücke. Nach Wahlen, kurz vor unserem Tagesziel Schwarzenburg, lichtet sich am Horizont doch noch die Bewölkung und macht für uns die berühmte Bergkette Eiger, Mönch und Jungfrau frei.

Bevor wir in den Zug für die Heimreise einsteigen, gibt's als krönenden Abschluss noch einen kulinarischen Zwischenhalt im Bistro beim Bahnhof Schwarzenburg.
Ein herzliches Dankeschön geht an Markus und Christina für die interessante und tadellos organisierte Tour. Ein Danke geht auch an die Teilnehmer für die liebenswürdige und angenehme Gesellschaft.

Irene Modena
ACP Pfungen