Wanderung im Heidiland zum Fadärastein

Sonntag, 23. Mai 2010

Nach Wochen mit Kälte und Regen war pünktlich zu Pfingsten der Frühling zurückgekehrt, so dass wir unsere Wanderung bei warmem Wetter und viel Sonne durchführen konnten. Die Wandergruppe mit unseren Gästen Margrit und Theres war bereits von Zürich nach Landquart gefahren, wo ich dazu stiess. Wie üblich stärkten wir uns nach der Zugfahrt mit Kaffee und Gipfeli und machten uns dann mit der Rhätischen Bahn auf den Weg nach Malans.

Ab Malans standen uns erst mal 600 Höhenmeter bevor, die wir zu überwinden hatten. Ein kurzes Wegstück führte durch das malerische Dörfchen und die Weinberge der Bündner Herrschaft. In einem lichtdurchfluteten Wald begann die Steigung, die wir, noch frisch und munter, unter die Füsse nahmen. Das letzte Wegstück führt in einer herausgesprengten Traverse schliesslich zum bewaldeten Plateau des Fadärasteins, unserem ersten Ziel, das wir in angenehmem Tempo innert 1 ¾ Stunden erreichten.

Bei der Mittagsrast auf der Aussichtskanzel Fadärastein liessen wir uns vom Panorama und der Sicht ins Churer Rheintal beeindrucken. Die Kinder vergnügten sich beim Grillfeuer und die Sonnenhungrigen setzten sich abseits an den Sonnenhang. Schon bald entdecken wir beim Weitergehen die wilden Narzissen. Lieblich standen sie da in strahlendem Weiss. Die satten grünen Wiesen mit den massenhaft blühenden Frühlingsblumen und die fantastische Aussicht in die Schneeberge entlockten immer wieder Ausrufe der Bewunderung. Für einige Teilnehmende war diese blumenreiche Gegend bis zu diesem Tag unbekannt gewesen. Bald stand einladend das Gasthaus Fadära vor uns. Wir mutmassten, ob es wohl ein Vorteil für die Beiz sei, dass der Wanderweg mitten durch die Gartenwirtschaft führt und die Wanderenden so in Versuchung geführt werden, eine Pause einzulegen. Uns war die Einkehrmöglichkeit allerdings sehr willkommen. Die Desserts schmeckten ausgezeichnet und für die Kinder bot der Spielplatz eine angenehme Abwechslung zum Wandern.

Was dann nach Most, Merengues und Eiskaffee passierte, trieb uns allen die Lachtränen in die Augen. Es ist nicht ganz so einfach, 33 Personen immer zusammen zu halten. Überraschungen sind bei dieser Gruppengrösse bereits vorprogrammiert. Dass nun mehrere Teilnehmer den Anschluss verpassten, kam schon ein wenig sonderbar daher. Dabei waren die Gründe sehr einleuchtend. Für Magnus und Markus war das Nickerchen am Waldrand so erholsam, dass sie den Besammlungsplatz verwechselten. Auch Margrit und Max ging’s nicht viel besser. Vermutlich hat die Tourenleiterin zu ungenau informiert. Hansruedi hingegen erwischte eine falsche Gruppe und fand uns jedenfalls vorerst nicht mehr. Wir wollten schon einen Suchtrupp losschicken. Clever wie Hansruedi ist, orientierte er sich an den Wanderwegtafeln und erreichte den Crupspitz über einen Alternativaufstieg, allerdings ein wenig ausser Atem. Applaus und Gelächter waren ihm sicher und die Tourenleiterin war erleichtert.

Zum Crupspitz und weiter zur Signalhöhe führte ein Waldpfad und glücklicherweise keine „Forstautobahn“. Schattenspendend steht hier ein schöner Mischwald. Abrupt wie vom Fadärastein blickt man, auf dem Crupspitz angekommen, hinab, diesmal in die Klus, so wird die schmale Pforte vom Rheintal ins Prättigau genannt. Auf unserem Weg konnten wir immer wieder den Ausblick in die Klus und ins Prättigau geniessen. Abschliessend benützen wir die Landwirtschaftststrasse und erreichten die Sonnenterrasse Seewis. Erstaunt bemerkten wir, dass die Bäume hier noch in voller Blüte standen. Mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund und den blühenden Wiesen vor uns ergab dies ein bezauberndes Bild, das und in Erinnerung bleiben wird. Bis zur Abfahrt des Postautos gönnte sich ein Teil der Gruppe eine Erfrischung im Restaurant, die andere streifte durch das Dorf oder verbrachte die Wartezeit in der herrlichen Sonne. Das Postauto holte uns schliesslich pünktlich ab und die Heimreise begann. Ein herzliches Danke an alle, die an dieser Pfingstwanderung teilgenommen haben und sie zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben.

Die Tourenleiterin
Ruth Mühle