Herbstwanderung

Sonntag, 03. Oktober 2010

Auf dem Faulhorn liegt Schnee!

Zu gerne hätten wir die angekündigte Zwei-Tages-Wanderung zum Faulhorn und in die Rosenlauischlucht durchgeführt. Weil seit einigen Tagen ziemlich viel Schnee in dieser Höhenlage die Wanderwege teilweise unpassierbar machte, wurde die Durchführung allerdings zu riskant. Obwohl der Wetterbericht Sonnenschein für das Wochenende voraussagte, mussten wir mit Bedauern auf diese Tour verzichten.
Dank einiger Phantasie von Seiten der Tourenleitung und spontaner Flexibilität aller Teilnehmenden, kamen wir in den Genuss einer Ersatz-Herbstwanderung vom Feinsten. Das Ziel, Hirzli und Planggenstock, im Voralpengelände zwischen Kanton Schwyz und Glarnerland gelegen, war für Einige absolut kein Begriff. Gutgelaunt marschierten wir in Niederurnen los, dem Bach entlang, zur Seilbahnstation. Die Kabine hinauf zum Morgenholz fasst nur wenige Personen, und wie befürchtet, waren wir nicht die einzigen Passagiere. Aber selbst eine Wartezeit hat manchmal etwas Positives an sich. Eine Teilnehmerin fand dadurch den Anschluss an die Gruppe und wir fragten uns, oh je, haben wir sie denn am Bahnhof einfach vergessen?
Zunächst stiegen wir über Alpweiden und durch dichten herbstlich eingefärbten Wald aufwärts. Mühelos erreichten wir das 1640 Meter hohe Hirzli. Luftig empfing uns der älteste Glarner, der Föhn. Frisch wehte er uns um die Ohren, als ob er uns schnell wieder von diesem herrlichen Gipfel vertreiben wollte. Bei der Mittagsrast an einem besonders schön gelegenen Picknickplatz, staunten wir sowohl über die Weite von Linthebene, Zürichsee und Zürcher Oberland tief unter uns, wie über die atemberaubende Weitsicht in die Berge.

Später folgten wir einem schmalen Pfad direkt auf dem Grat und weiter über eine kurze Stelle, die mit Drahtseil abgesichert ist, hinauf zum 1675 Meter hohen Planggenstock. Wir wurden mit einer schönen Rundumsicht belohnt und hatten Zeit, um die umliegenden Gipfel zu identifizieren.
Abwechslungsreich war die Gratwanderung, über das „Chämmli“. Wilde Felsformationen, Wald- und Wiesenpfade, kleine Schönheiten am Wegesrand und immer wieder herrliche Ausblicke, gaben dieser relativ einfachen Tour das gewisse Etwas. Bei der Muesalp wählte ein Grüppchen den Abstieg direkt ins idyllische Niederurnertäli, eine zweite Gruppe zog den Weg aufwärts zur Ober Planggen vor, um erst dann abzusteigen. Inzwischen lag das Niederurnertäli unter uns bereits im Schatten. Auf dem höher gelegenen Weg, wanderten wir immer noch umgeben von der goldenen Abendsonne. Die Föhnlage bereitete uns von morgens bis abends strahlendes Wetter und liess uns die Farben des Herbstes in einmaliger Intensität erleben.
Nach der wohlverdienten Pause im Restaurant Hirzli war es nur noch eine kurze Strecke zur Bergbahnstation – wo schon jede Menge Leute für die Talfahrt anstanden. Um der langen Wartezeit zu entkommen, gab es nur eine Chance, den fast durchwegs asphaltierten Fussweg hinunter nach Niederurnen zu gehen.

Mit Adieu, bis bald, danke für die schöne Tour, kommt gut heim, verabschiedeten sich die Fussgänger. Manch einer dachte, vielleicht erreichen die Seilbahnbenützer das Tal trotz der Wartezeit als Erste. Als der Glarner Sprinter in den Bahnhof Niederurnen einfuhr, bestiegen die Fussgänger den Zug. Von den Kollegen, welche mit der Seilbahn ins Tal schwebten, war noch weit und breit nichts zu sehen.

Zufrieden beendeten wir die gelungene Ersatztour und die acp Wandersaison 2010.
Auf Wiedersehen an der Vollmondtour am 21. Dezember.

Die Tourenleiterin
Ruth Mühle