Auf eisigen Pfaden in Grönland

Einmal mehr eröffnete der Alpenclub Pfungen das Vereinsjahr am 15. Januar mit einem gut besuchten Diaabend. Präsident René Meier konnte seinen langjährigen Bergkollegen Heinz Vetter aus Herisau dazu überreden, die schönsten Bilder seiner Grönlandexpedition zu zeigen. Schon die Vorstellung liess erahnen, was der quirlige Appenzeller zu leisten imstande ist. Tausende von Höhenmeter und Seillängen, unzählige Gipfel in aller Welt und eine sympathische Bescheidenheit zeichnen ihn aus.

Bereits mit den ersten Bildern vom mühsamen Hinweg über viele Stationen in ein kleines Dorf an der Südspitze Grönlands zog ein eisiger Wind in den Singsaal Seebel. Sermilligaq, wie das einsame Inuitdorf fast unaussprechlich heisst, wurde zu einem längeren Aufenthaltsort, weil das Handgepäck erst ein paar Tage später mit dem Helikopter eintraf. Die achtköpfige Gruppe aus Deutschland und der Schweiz freundete sich aber schnell mit den Inuits und vor allem den vielen Kindern an und nützte die Zeit, um sich für die kommenden Strapazen vorzubereiten.

Die ersten 25 km über den zugefrorenen Fjord wurden mit Hundeschlitten zurückgelegt, danach folgte ein steiler Anstieg auf den Knud Rasmussen Gletscher. Schon die erste Nacht im Zeltlager bei minus 20 Grad und eisigem Wind forderte einiges an Durchhaltewillen. Was nicht im Schlafsack übernachtete, war am Morgen tief gefroren, Sonnencrème, Feuchtücher und Zahnpasta inbegriffen. Nun folgten einige Bergbesteigungen, Tagestouren und Passübergänge. Mit den gezogenen Gepäckschlitten, den Pulkas, waren vor allem die steilen Partien recht schwierig zu bewältigen. Die vielen Gletscherspalten waren auch nicht gerade ungefährlich und machten die Expedition zu einem Abenteuer. Gut zu wissen, dass Satellitentelefon und GPS-Ortungsgerät mit im Gepäck waren. Die zweiwöchige Tour ging aber ohne grosse Probleme zu Ende, abgesehen von einem kühlen unfreiwilligen Taucher ins eiskalte Meer.

Mit traumhaft schönen Bildern der weiten Gletscher, tief verschneiten Bergspitzen und eisigen Fjorden vermochte Heinz Vetter die Besucher zu begeistern. Als Höhepunkt erschienen mystisch-schöne Bilder des Nordlichtes und des Nachthimmels ohne störende  Lichtverschmutzung.

Der Männerchor Pfungen begleitete den unvergesslichen Abend mit erwärmenden Liedern und brachte uns mit einem rassigen Blues sogar zum Mitsingen. Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren, dem Männerchor Pfungen und Heinz Vetter aus Herisau.

Bericht: Heinz Nachbur