Bericht Hochtour 2011

Tag 1:  Lange Anreise
Nach 5 Stunden Fahrt erreichten wir via Bern, Visp, Martigny, Le Chable die Bushaltestelle Mauvoisin zuhinterst  im Val de Bagnes, dem Ausgangspunkt unserer diesjährigen Hochtour. Ab Bern war die Gruppe vollzählig und umfasste 11 Teilnehmer samt der schweren Hochtourenausrüstung. Während der Fahrt durch den Lötschbergtunnel mussten die Teilnehmer noch einige Fragen eines Wettbewerbes beantworten. So konnte ermittelt werden, wer sich am besten mit der Tour ins Wallis befasste, später mehr.

Aufstieg zu Capane Chanrion
Nach dem Kaffeehalt begannen wir mit dem Hüttenaufstieg. Vor uns türmte sich die Staumauer des Lac de Mauvoisin auf, es soll mit 250m Höhe die höchste Bogenstaumauer Europas sein. Auch die Kronenlänge der Mauer mit über 500m Länge ist gigantisch. Auf der rechten Seeseite wanderten wir auf gutem Weg durch Galerien und Tunnels, via Pierracaro zu den Seen De Tsofeieret. Nach dem Mittagessen wurde noch der Wettbewerb aufgelöst. Und nicht ganz überraschend konnten unsere beiden Pfungener Gemeinderäte Oskar und Urs die meisten Punkte sammeln. Auch eine Reise ins Wallis will vorbereitet sein. Nun galt es noch den Col de Tsofeieret mit 2826m zu bezwingen, bevor wir die gemütliche Capane de Chanrion auf 2462 erreichten. Nach einem reichhaltigen Nachtessen wurde noch der Folgetag besprochen. 5 Uhr Tagwache, 5:45 Abmarsch.

Tag 2: Aufstieg zur Pointes d`Oren 3525m
Nach einem kurzen Abstieg erreichten wir das Val d`Òtemma. Über Geröllwege, vorbei an Fassungen der Wasserkraftanlagen erreichten wir den Glacier d`Otemma auf ca. 2550m. Auch hier ist der Gletscherschwund nicht zu übersehen. Allein im letzten Jahr soll sich die Gletscherzunge um 35m zurückgezogen haben. Auf der flachen, mit Geröll überzogenen Mittelmoräne stiegen wir bis auf 2900m auf. Nach dem Verpflegungshalt bogen wir nun rechts ab auf den Glacier du Petit Mont Collon. Angeseilt und mit Steigeisen ausgerüstet stiegen wir Richtung  Col de Charmontane auf und erreichten  nach einem steilen Aufschwung die schneebedeckte Gipfelpyramide der  Pointes d`Oren auf 3525m. Wir konnten bei bestem Wetter ein super Panorama geniessen. Von Mont Blanc, Grand Combin, den Berner Alpen bis zum Monte Rosa Massiv war alles zu sehen. Mit ganz scharfen Augen, so wird gemunkelt, soll auch der Irchel zu sehen sein….Auf dem zuerst steilen Abstieg zum Col Eveque erreichten wir den Glacier du Mont Collon. Immer wieder mussten Gletscherspalten überquert werden. Zu unserer Erleichterung hielten die Schneebrücken jedoch alle und so erreichten wir nach einer kurzen Gegensteigung die wunderschön gelegene Capane des Vignettes auf 3160m. Auf einen anstrengenden Tag mit gut 8 Stunden Marschzeit konnten wir zufrieden zurückblicken. Vor der  Bettruhe genossen wir noch einen Vollmond-Aufgang der ersten Klasse. Ob es der Vollmond, der Kaffee, oder die Höhe war, tief geschlafen hat nicht jeder…….

Tag 3: Aufstieg zur Pigne d`Arolla 3790m
Im Schein der Stirnlampen begannen wir mit dem Aufstieg auf den höchsten Punkt der diesjährigen acp Saison. Es herrschte wiederum Bilderbuchwetter, die Verhältnisse auf dem Gletscher ebenso. So kamen wir zügig voran und erreichten nach gut 2 Stunden der Gipfel. Eine steife Bise wehte uns um die Ohren, was den Aufenthalt auf dem Gipfel leicht verkürzte. Und aus Westen kam auch die von Thomas Bucheli (danke für das schöne Wetter) angekündigte Schlechtwetterfront. Jetzt galt es ernst mit dem Spruch: von nun an ging’s bergab. 2000m Höhenmeter mussten bis nach Arolla vernichtet werden. Gerade noch vor dem einsetzenden Regen erreichten wir Arolla und genossen vor der langen Heimreise noch ein oder zwei Bier……  
Schön isch es gsii
Alpenclub                René Meier