Bergtour auf den Gocht

Der Gocht ist ein Übergang im Churfirstenmassiv. Er liegt fast senkrecht oberhalb von Quinten auf 1950m über Meer oder 1550m über dem Walensee und was sich an diesem Sonntag erst später zeigte, ca. 150m über der Nebelgrenze!

Diese Tour von Quinten nach Amden-Arvenbühl war schon 2008 anlässlich der 100-Jahr-Feier des ACP als Topvariante geplant, fiel damals aber leider ins Wasser.

 

Sieben Berggänger nahmen diese Herausforderung an, darunter zwei junge Gäste, welche das Durchschnittsalter der Gruppe auf ca. 50 drückten. Vom Bahnhof Murg brachte uns das gut geheizte Taxischiff über den Walensee nach Quinten. Die nasskalte Witterung passte nicht ganz zu den eher südlichen Pflanzen wie Kastanien- und Kiwibäumen, die vom sonst milden Klima an der Sonnenseite des Sees zeugen. Die Nebeluntergrenze lag nur wenig über dem schmucken Dörfchen. Nach einer kurzen Stärkung ging's zügig bergauf. Die ersten 500m Höhe schafften wir in einer knappen Stunde, immer schön umhüllt von dichtem Nebel.

 

Da es auf der Laubegg (1470m ü.M.) eine trockene Sitzgelegenheit gab, legten wir den Mittagshalt etwas früher ein. Unsere Leiterin Christina nahm schon einmal Kontakt mit unserer Mattstock-Gruppe auf und erfuhr, dass diese den Durchbruch der Nebelgrenze bei ca. 1800m ü.M. geschafft hatten. Hoffnung kam auf!

 

Weiter führte nun der Weg gegen Osten Richtung Walenstadterberg. Bei der letzten Abzweigung gab es nochmals eine kurze Diskussion, ob man bei diesem Wetter den Aufstieg wagen soll.

Da der Schlussaufstieg zum Gocht sehr steil und ziemlich ausgesetzt ist, wird er bei nassem Terrain als gefährlich eingestuft. Wir entschieden uns für den Aufstieg, mit der Option, jederzeit umkehren zu können.

 

Von nun an ging es "weiss-blau-weiss" steil hinauf und teilweise auch wieder hinab. Wir mussten sie lange erdulden, aber irgendwann setzte sich die Sonne durch. Wir genossen die schöne Aussicht gegen Süden in die Glarner-, St. Galler- und Bündnerberge. Im Norden ragte der Alpstein wie eine Insel aus dem Nebelmeer.

 

Ja, wir sahen leider keinen (Walen-)See, dafür aber ein riesiges (Nebel-)Meer.

 

Vielen Dank an Christina für die umsichtige Leitung dieser anspruchsvollen Tour.

 

Der Berichterstatter:

Urs Domeisen