Genussreiche Gratwanderung vom Fronalpstock zum Klingenstock

Sonntag, 22. Juni 2014

Die Zeit für unsere Bergwanderung in voralpiner Höhe könnte nicht besser gewählt sein. Die Temperatur stimmt, am Morgen ist der Himmel noch fast wolkenlos und vor allem treffen wir auf Hänge in voller Blumenpracht. Sieben Frauen und neun Männer wagen sich auf die herrliche Tour über den schönen Gratwanderweg vom Fronalpstock zum Klingenstock.
Die kleine Luftseilbahn von Morschach fasst grade mal unsere Gruppe und befördert uns ins Dorf Stoos auf dem Hochplateau über dem Eingang zum Muotathal auf 1'305 m. Das autofreie Dorf erreicht man per Stand- und per Luftseilbahn. Zurzeit dominiert eine grosse Baustelle eine Ecke des Dörfchens. Hier wird bis Ende 2015 die neue Bahn gebaut. Sie soll dereinst die steilste Standseilbahn Europas sein. Mit 110 Prozent Steigung übertrifft sie sogar Gelmerbahn.
Fast hätte die Tourenleiterin den angekündigten und sehnlichst gewünschten Startkaffee vergessen. Das geht ja gar nicht!
Zum Glück ist das „Alpstubli“ direkt am Weg und der Kaffee schmeckt prima. 10.30 Uhr starten die Fussgänger zum Fronalpstock. Eine Vierergruppe wählt die Sesselbahn. Während den eineinhalb Stunden Aufstiegszeit finden wir bereits die ersten Alpenrosen, blicken in leicht diffusem Licht zu den Mythen und in den Schwyzer Talkessel und freuen und an den geologischen und botanischen Besonderheiten in der Umgebung.
Bald ist der Gipfel erreicht, unsere Gruppe wieder vereint und wir befinden uns in mitten der Besucherströme, die sich auf dem Fronalpstock tummeln oder wie wir den Gratweg unter die Füsse nehmen.
Essen, trinken, plaudern, staunen, Gipfelkunde betreiben und einfach geniessen, die Mittagszeit fliegt nur so dahin. Die Zentralschweizer Berge zeigen sich in klarer Grösse, die entfernteren Gipfel sind von Dunst umhüllt. Trotzdem ist der rundum Panoramablick einmalig. Zu unseren Füssen fallen die Hänge des Fronalpstocks senkrecht ab und 1400 Meter tiefer glänzt smaragdgrün der Urnersee. Auch auf dem Gratweg bekommen wir immer wieder Aus- und Tiefblicke auf den anmutigen See und die Dörfer Silenen und Riemenstalden.
Nach 200 Meter im Zick Zack auf dem Natursteinpfad abwärts zum Fruggeli geht es aufwärts zum Huserstock. Der komplett mit Handlaufketten gesicherter Weg quert die steilen Hänge ostwärts und zur Belohnung über ein herziges Wiesenweglein auf den Gipfel zum Huserstock- Gipfelkreuz. Tausende von weissen Anemonen und Narzissenwindröschen verzieren die Matten und dazwischen immer wieder die stolze Strauss-Glockenblumen.
Die nächsten Wegpunkte die wir in abwechslungsreichem Auf und Ab passieren sind Nollen, Rot Turm und Klingenstock.
Die Tour bietet auf alle Seiten eine schöne Aussicht. Zur weiten Hochebene Stoos mit den saftig grünen Alpweiden, dem Alpenkranz wovon die Gipfel über dem Riemenstaldental dominieren.

Wer beim Wandern Bergeinsamkeit sucht und schätzt, wird hier weniger auf seine Kosten kommen, denn der Grat ist ein Touristenmagnet. Auch der Stand mit dem würzigen Alpkäse fehlt zu unserer Freude nicht. Selbstverständlich nutzen einige die Gelegenheit um diese Spezialität mit nach Hause zu nehmen. Wie heisst es doch in einem volkstümlichen Lied: "Uf em Stoos ob Schwyz isch äs Paradies".
Unsere fröhliche acp-Gruppe, Wetterglück, eine einmalige Umgebung, etliche Höhenmeter in den Beinen, was will man mehr. Zufrieden beenden wir die Tour mit der Sesselbahnfahrt nach Stoos und einer kurzen Einkehr im Beizli.
Danke dass ihr mitgewandert seid, es hat Spass gemacht.
Ruth Mühle