15. Februar 2009:  

ACP Schneeschuhwanderung von der Schwägalp nach Stein

Bei Wunderwetter ins Schneeschuhparadies

Eine nochmalige Überprüfung des Rucksackinhaltes ist um 07.00 Uhr fällig. Welche Handschuhe soll man mitnehmen ? Das Thermometer vor der Haustüre zeigt  minus 12 Grad an. Also doch die dicken Handschuhe. Dazu eine warme Kappe und heisser Tee in der Thermosflasche. Der Wetterbericht verspricht einen sonnigen Tag. Darum  ist die Sonnencreme griffbereit.
Mit viel Vorfreude geht es nun los Richtung Toggenburg. Erst auf der Schwägalp sind wir  vollzählig. Fünfzehn Frauen und Männer mit farbenfrohen Jacken entsteigen dem Postauto  und nehmen die teils gemieteten Schneeschuhe in Empfang. Fast noch wichtiger ist  zwar  der Kaffee im Restaurant, der wie schon oft, von Heinrich Schneider gespendet wird. Damit fehlt eigentlich nichts mehr, um einen wunderschönen Wintertag geniessen zu  können.

Tourenleiter Markus  Keller dämpft zwar den Enthusiasmus ein wenig mit dem Hinweis , dass es abends etwas später werden könnte. Weil es in den letzten Tagen tüchtig geschneit hat, meidet er die Nähe der steilen Hänge des Säntismassivs, da Schneerutsche möglich sind. Dies bedingt einen  leichten Umweg und etwas grössere Höhendifferenzen. Der tiefe Pulverschnee mit  ca. 60 cm erschwert das Gehen, zumindest das Spuren. Für dieses Festtreten des Schnees ersucht Markus konditionsstarke Leute, sich an die Spitze zu begeben, um sich abzulösen. Dabei verdient Martin aus Klingnau besondere Bewunderung. Wie ein Raupenfahrzeug durchpflügt er die Schneedecke in einem Tempo, in dem ihm Niemand folgen  kann. Auch wenn das Gehen in der tiefen und knappen Spur schwieriger ist als auf einem breiten Wanderweg, geniessen wir die Besonderheit dieser Art der Fortbewegung  und natürlich die Winterlandschaft. Verschneite Tannen, dicke herabhängende Schneeschichten auf den Dächern der Alphütten, stahlblauer Himmel und der ungewohnte Anblick des Säntismassivs. Zuoberst die Bergstation, von der Sonne grell beleuchtet. Plötzlich hören wir hinter uns immer lauter werdendes Hundegebell.

Vier Schlitten mit Huskys davor, kommen in unserer Spur näher und ein Hundeführer bittet um Vorbeifahrt. Fast ehrfürchtig stapfen wir zur Seite und lassen die Kolonne passieren. Bald sehen wir, die durch das Gegenlicht fast kitschig glitzernde Landschaft. Dies alles berührt uns, erscheint  fast unwirklich, noch sind wir mitten drin. Durst und Hunger melden sich. Einige machen es sich bequem bei der Mittagsrast auf der tief verschneiten Kuppe. Andere rasten stehend. Kaloriennachschub ist nötig, denn der schon von weitem erkennbare Risipass verlangt noch einige Energie. Endlich geschafft. Jetzt geht es nur noch abwärts bis nach Stein. Aber schwer getäuscht, denn der Spurensalat und teils steile Abschnitte sind nicht so einfach zu bewältigen. So resultiert ein beträchtlicher Rückstand auf die Zeittabelle. Schlussendlich treffen alle im Restaurant Ochsen,  für die verdiente  Pause ein. Aber auch die etwas turbulente Heimfahrt, ohne reservierte Plätze, konnte die schönen und eindrücklichen Erlebnisse nicht mehr trüben.


Bericht von Erwin Meier