Pfingstwanderung auf den Bachtel vom Samstag, 23.05.2015

Um 07.10 Uhr treffen sich 14 Wanderlustige am Bahnhof Pfungen. Das Wetter zeigt sich bewölkt, eher kühl und wir sind optimistisch, trocken durch den Tag zu kommen. Der Zug bringt uns via Winterthur nach Gibswil. In Winterthur gesellen sich Berti und Arthur und in Gibswil noch Max zu unserer Gruppe.

Nach dem Startkaffee in der Gibswiler Stube marschieren wir auf der Strasse leicht ansteigend zum Waldrand, biegen rechts in den Waldweg ein, vorbei an einem kleinen, rauschenden Wasserfall. Bald erblicken wir links zwei künstlich angelegte, jedoch herzige Weiher. Fischer versuchen ihr Glück. Ob es wohl Fisch zum z'Nacht gibt? Der dritte auftauchende Weiher, umgeben von Bäumen, sieht von der Formgebung wie auch von der Fauna her, am natürlichsten aus. Bei Seelisberg, nach dem dritten Weiher, folgen wir ein kurzes Stück der wenig befahrenen Strasse nach Chli Bäretswil, einem idyllischen, abgelegenen Weiler. Der Wanderweg ist nun Richtung Bachtel markiert. Auf der linken Seite blickt man über die schöne, hügelige Landschaft von Stralegg und Scheidegg. Neben dem Weg erstrecken sich saftig grüne Weiden mit Wiesenblumen.

Bei der Abzweigung Frauenbrünneli geht's mit einem Abstecher zur Täuferhöhle hinunter. Wir bewegen uns nun mehrheitlich im Wald. Die schönen und weichen Waldwege sind an einigen Stellen noch etwas sumpfig. Es wurden Stimmen laut, dass diese mit Absicht punktweise von uns überflutet wurden, um gewisse Hindernisse zu platzieren. Bei der Markierung Täuferhöhle informieren wir noch über ein paar Einzelheiten betreffend der Höhle. Elf Teilnehmer entscheiden sich, die vielen Stufen zur Täuferhöhle hinunter zu gehen. Die Höhle hat eine Breite von ca. 40 m und führt hinter einem Wasserfall fast 30 m ins Berginnere. Den Namen verdankt die Höhle den Täufern. Sie suchten darin Schutz, da die Wiedertaufe von der Zürcher Regierung nach der Reformation um 1525 als Verbrechen erklärt und mit dem Tod bedroht wurde.

Der Rest wandert gemütlich weiter zum Almen hinauf und wartet dort auf die Höhlenbesucher.

Wieder vereint, folgen wir dem Waldpfad, leicht abwärts schlängelnd zum nahenden Waldrand. Als wir den schützenden Wald verlassen und die Wiese zur Schufelberger Egg überqueren, war die Bise unangenehm kühl spürbar.
 
Oje: Den vierblättrigen Kleeblättern in der Wiese geht's an den Kragen. Was andere nicht bemerken, vor Bertis Augen können sich die "Glücksblätter" nicht verbergen. Sie pflückt und verteilt fleissig die Glücksbringer.

Nach einem kurzen Stück auf dem Kiesweg führt unser Weg wieder in den vor der Bise schützenden Wald. Zwischendurch erhascht man einen Blick hinunter nach Girenbad, Wernetshausen und Hinwil. Ab Auenberg-Sattel, kurz vor der wohlverdienten Mittagsrast, gibt es nochmals einige Treppenstufen aufwärts zum Bachtel zu bewältigen.

Bei schönem Wetter und guter Fernsicht geniesst man auf dem Bachtel eine wunderschöne Aussicht. Einige lassen es sich trotz Bewölkung nicht nehmen, die Aussichtsplattform zu erklimmen und die Rundsicht zu bestaunen. Auf den Panoramatafeln ist beschriftet, was so alles zu sehen wäre!

Nach dem Mittagessen aus dem Rucksack wird selbstverständlich noch das Restaurant besucht, denn das kühle Wetter lädt nicht unbedingt zum langen Verweilen an der frischen Luft ein.

Frisch gestärkt und aufgetankt nehmen wir nach dem Mittag den Pfad vom Turm aus in östlicher Richtung zum Waldrand unter die Füsse und folgen dem Wegweiser auf dem Waldweg zum Bachtelspalt. Etwas weiter abwärts stossen wir dann auf den eindrücklichen Spalt in der Nagelfluhschicht. Der Spalt ist ca. 50 m lang und 8 m hoch. Gemäss Erzählungen und Berichten soll der Spalt im August 1939 bei einem heftigen Gewitter entstanden sein. Ein paar Neugierige durchqueren den Spalt. Nach ca. einem Drittel präsentiert sich die engste Stelle und ein Durchkommen ist nur in Kontakt mit der Nagelfluhwand möglich.

Nach dem Bachtelspalt wandern wir ein kleines Stück auf dem weichen und schön angelegtenTrampelpfad zurück. Nun folgen wir dem Waldsträsschen sanft abwärts nach Vorder Sennenberg. Beim Waldaustritt führt unser Weg zu einem Weiher hinunter und danach Richtung Hinter Sennenberg. Am Horizont erstreckt sich das schöne Alpenpanorama und auf der gegenüberliegenden Talseite erblickt man den Hüttchopf.

Leider ist wegen Schiessbetrieb der Wanderweg gesperrt. Der Umweg auf dem asphaltierten Strässchen über das leicht tiefer gelegene Büel ist programmiert.
Das letzte Wegstück führt wieder durch den Wald an einem Bächlein entlang. Nach dem Überqueren der Strasse führt der Pfad rechts steil hinunter zu einem imposanten und typischen Giessen (Wasserfall), dem Wissengubel. Eine eindrückliche Höhle hinter dem Wasserfall in der hier typischen Nagelfluhschicht.

Anschliessend kehren wir, dem Bach folgend, auf die Strasse und zum Bahnhof Gibswil zurück. Vor der Heimfahrt gönnen sich ein paar Durstige noch ein "Kühles" in der Gibswiler Stube. Hoffentlich bleibt dieser Tag - obwohl bewölkt, jedoch trocken - allen in guter Erinnerung.

Kurt Rietmann und Irene Modena,
Alpenclub Pfungen