Gsponer Höhenweg als Ersatzwanderung für die ins Wasser gefallene Jöriseen-Tour

6. September 2015

Schon wieder verursachen die Wetterprognosen Unsicherheit für die Durchführung der geplanten Zweitagestour zu den Jöriseen! Als definitiv klar ist, dass sich das leidige Wetter genau in unserem Zielgebiet mit Schnee und Kälte niederlassen wird, bleibt keine Wahl, die Tour kann so nicht stattfinden. Welch ein Jammer!
Eine Ersatzwanderung im Süden ist schnell gefunden und neun Teilnehmende freuen sich auf ein ungeplantes Erlebnis im Wallis. Niemand glaubt dem Slogan: Früh aufstehen ist „der erste Schritt in die falsche Richtung“. Im Gegenteil, das frühe Aufstehen und die Fahrt mit dem ersten Zug ins Vispertal wird unser Schritt in die richtige Richtung. Kaum fährt der Zug aus dem Lötschberg, präsentiert sich die Sonne am blauen Himmel.
Nachdem uns die kleine Seilbahn von Stalden hinauf nach Gspon befördert hatte, starten wir nach einem prima Kaffee im Alpenblick auf den Gsponer Höhenweg. Die Route verläuft leicht ansteigend zur Suone Gsponeri. Auf einem kurzen Wegstück ist sie offen gelegt, aber trocken. Weiter aufwärts erreicht man einen Verteiler. Hier wird die Finileri von der Gsponeri getrennt. Dem schmalen Lauf der Suone folgend, wandern wir im lichten Wald auf einem wunderschönen Pfad dem Wasserlauf entlang. Die Morgensonne zaubert liebliche Schattenspiele, Unmengen von Pilzen stehen am Weg, und die Aus – und Tiefblicke sind grossartig. Das Ende des beschilderten Suonenweges erreichen wir bei der "Suonen-Rohrbrücke". Die aufgehängte Gsponeri überspannt den gewaltigen Kessel des Leidbaches. Laut Berichten könnte man weglos über diverse Steilstufen weit oben die wieder offen fliessende Suone erneut erreichen.
Wir blieben auf dem Höhenweg (Walserweg), wandern mal abwärts und wieder aufwärts über Obere Schwarze Wald, 2191m, Linde Bodu und Hoferalpi zum höchsten Punkt der Wanderung, 2452m, und abwärts über Hannig zum Chrüzbode. Der Höhenweg verdient wirklich das Prädikat abwechslungsreich. Mal schlängelt er sich in lieblichem Alp-Gelände, abgewechselt mit lichtem Lärchenwald; mal durch schroffe Felsen, über rauschende Bäche und vorbei an typischen Walliser Alphütten. Ein langes, spannendes Wegstück führt durch ein gewaltiges Blockgeröllfeld.
Inzwischen sind die letzten Wolkenfetzen am Himmel verschwunden, so dass die imposanten Saaser Viertausender und die Balfriengruppe im gleissenden Licht leuchten. Ebenso erhaben stehen Weissmies, Lagginhorn und Fletschhorn da. Einmalig schön und zum Greifen nah erleben wir diese Kulisse. René benennt jeden Gipfel und beschreibt uns die gewaltigen Aufstiegsrouten.
Möglicherweise sind wir eine super-tüchtige Wandergruppe oder die Zeitangaben auf den Wegweisern sind äusserst grosszügig gerechnet, wer weiss es? So bleibt uns Zeit, um auf dem Chrüzboden zu verweilen. Aus Anlass zu ihrer Pensionierung lädt uns Theres zu einem süssen Zvieri ins Bergrestaurant ein. Herzlichen Dank!
Erfüllt von schönen Eindrücken kehren wir heim. Danke für Eure Spontaneität!

Die Tourenleiterin: Ruth Mühle